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Löwen marschieren in die European-League-Hauptrunde
39:30 Heimerfolg beschert Löwen das Ticket für weitere Spiele auf internationaler Bühne
Vor beinahe 3000 Zuschauern im Heidelberger SNP dome zeigen die Rhein-Neckar Löwen sich von ihrer besten Seite, geben ein nahezu fehlerfreies Tempospiel zum Besten und feiern mit ihren lautstarken Fans den Einzug in die nächste Runde der EHF European League. Somit behalten die Gelbhemden mit 8:0 Punkten die Tabellenführung in Gruppe A und können sich, in den verbleibenden Duellen mit IFK Kristianstad und HBC Nantes, eine optimale Ausgangslage für die Hauptrunde verschaffen.
Es ist eine Minute gespielt – da steht es bereits 2:2. Ein erster Vorgeschmack beider Mannschaften, mit welcher Intensität und welchem Tempo die Teams diese wichtige Partie angehen. Die erste Zwei-Tore-Führung an diesem Abend geht an die Gäste aus der portugiesischen Hauptstadt. Dies begründet sich zum einen in deren 100%-Wurfquote, zum anderen an Torhüter Mike Jensen, der der Löwen-Offensive in der Anfangsphase zwei Bälle abkauft (03:05 // 04. Minute). Etwas, woran die Mannen von Sebastian Hinze nicht lange zu knabbern haben. Mit einem 6:0-Lauf stellen die Löwen von -2 auf +3. Treffer Juri Knorr, Rückraumrakete Niclas Kirkeløkke, Siebenmeterparade Joel Birlehm – die Männer in den blauen EL-Trikots drehen jetzt so richtig auf. Artistisches Highlight dieser Löwen-Torflut – der Treffer von David Móré, der in schlitzohrartiger Manier einen Tempogegenstoß am 205cm großen Mike Jensen vorbeilegt (11:07 // 12. Minute). Da kann sich selbst Teamkollege Jannik Kohlbacher ein anerkennendes Nicken und Lächeln nicht verkneifen.
Löwen marschieren in die European-League-Hauptrunde: Joel Birlehm wird zum Faktor
Dass die Portugiesen über eine starke Mentalität verfügen, davon können/müssen sich die Löwen auch heute wieder überzeugen. Bedingt durch den ein oder anderen technischen Fehler, schafft es das Traditionsteam aus Lissabon den Spielstand wieder eng zu gestalten, auf 13:12 zu verkürzen. So sind es vor allem die physisch bulligen Kreisläufer um Paulo Moreno und Alexis Borges, die immer wieder Lücken in die Löwen-Defensive reisen, dadurch selbst aussichtsreich zum Abschluss kommen oder ihren Nebenleuten wie dem Rückraumrechten Demis Grigoras die Chance geben, zu Torerfolgen zu gelangen.
Unterbrochen wird die Aufholjagd vor allem durch den Mann mit der 35 auf dem Rücken – Joel Birlehm. Der Keeper findet nun immer besser in die Partie, pariert die nächsten drei Benfica-Angriffen in Folge. Seine Vorderleute münzen dies in eine 16:12-Führung um – die Bank der Portugiesen sieht sich gezwungen, ihre erste Auszeit zu nehmen (24. Minute). Dem Tempo des Spiels tut dies definitiv keinen Abbruch – mit 20:17 geht es in die Halbzeitpause. 37 Tore in 30 Minuten – nicht nur ein Offensivspektakel par excellence, sondern Genuss für jeden Zuschauer im SNP dome.
Löwen marschieren in die European-League-Hauptrunde: Knorr, Kohlbacher und Kirkeløkke kaum zu stoppen
Das erste Ausrufezeichen im zweiten Spielabschnitt setzt erneut Joel Birlehm, der dem bundesligaerfahrenen Ole Rahmel einen glockenfreien Wurf von Außen abkauft und dadurch erneut Initialzünder für einen Offensivlauf seiner Mannschaft ist. Dort sind es Jannik Kohlbacher und Niclas Kirkeløkke, die die Löwen deutlicher in Front bringen und Gäste-Coach Jota Gonzalez bereits früh zum Time-Out-Buzzer-schreiten lassen (26:20 // 37. Minute). Die 13. Parade des Löwen-Keepers bringt die Heidelberger Arena so richtig zum Kochen und schraubt den Geräuschpegel nahe ans Maximum. Mit seinem bereits siebten Treffer bringt Jannik Kohlbacher seine Mannschaft erstmals mit +7 in Front – ein ähnlich positiver Spielverlauf wie bereits in Lissabon eine Woche zuvor (29:22 // 44. Minute).
Es ist die zweite Halbzeit des Joel Birlehm: Binnen 18 Minuten lässt der deutsche Nationaltorhüter acht weitere Paraden folgen, schraubt seine Fangquote zwischenzeitlich auf fantastische 43%. Zehn Minuten vor Ende der Partie baut Juri Knorr, mit seinem dritten Treffer in Folge, die Löwen-Führung auf 33:26 aus, bugsiert seine Mannschaft mit großen Schritten in Richtung Siegerstraße. Als Neuzugang Arnór Snaer Oskarsson den Ball im verwaisten Gehäuse der Gäste unterbringt, auf 37:28 Rhein-Neckar Löwen stellt, ist die Partie entschieden (57. Minute). Die restliche Spielzeit verbringen die Löwen unter lautstarken Standing Ovations des begeisterten Publikums.
Rhein-Neckar Löwen – Benfica Lissabon 39:30 (20:17)
Löwen: Birlehm (1.-60., 18 Paraden), Appelgren
Kirkeløkke (4), Lindenchrone (5), Plucnar, Knorr (9), Holst, Zacharias, Schefvert (2), Óskarsson (2), Jaganjac, Móré (5), Davidsson (2), Michalski, Gislason (1), Kohlbacher (9)
Lissabon: Jensen (6 Paraden), Capdeville (2 Parade), Zoric (2 Paraden)
Moreno (3), Rahmel (4), Sanchez-Migallon (4), Valencia (2), Borges (1), Grigoras (7), Izquierdo (3), Moreira (2), Lumbroso (3), Freire, Carvalho, Taleski, Bandeira (1)
Trainer: Sebastian Hinze – Jota Gonzalez
Schiedsrichter: Javier Alvarez Mata – Yon Bustamante Lopez
Zuschauer: 2956
Strafminuten: Jaganjac (2) Schefvert (4) – Grigoras (2) Valencia (2)
Siebenmeter: 2/4 – 1/2
Spielfilm: 3:3; 4:6; 7:7; 11:7; 13:11; 15:12; 18:14; 20:17 (HZ) 22:19; 25:20; 28:21; 30:23; 31:25; 35:28; 39:30(EN)