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Löwen mit erfolgreichem Jahresabschluss

34:25-Sieg der Badener beim Bergischen HC

Die Rhein-Neckar Löwen haben einen erfolgreichen Jahresabschluss hingelegt: Die Badener gewannen am zweiten Weihnachtsfeiertag das Auswärtsspiel beim Bergischen HC mit 34:25 (15:12) und verbringen damit die EM-bedingte Pause auf dem fünften Tabellenrang. Vor 3.200 Zuschauern in der ausverkauften Wuppertaler Uni-Halle trug sich Kapitän Uwe Gensheimer insgesamt zwölf Mal in die Torschützenliste ein und avancierte damit zum erfolgreichsten Werfer.

Löwen-Trainer Guðmundur Guðmundsson konstatierte nach der Partie: „Wir wollten keine Fehler in den entscheidenden Situationen machen und haben nach dem Wechsel kühlen Kopf behalten und den Sack zugemacht.“ Der Isländer war vor allem von der starken 5:1-Abwehr seiner Truppe angetan, die vor einem Torhüter Goran Stojanović agierte, für den am Ende eine Quote von fast 50 Prozent zu Buche stand. „Allerdings waren wir im ersten Durchgang nicht so gut im Angriff, das haben wir in der zweiten Halbzeit dann besser gemacht. Es ist wichtig, mit einem Erfolg in die Pause zu gehen“, stellte der 51-Jährige weiter fest. Löwen-Manager Thorsten Storm erklärte: „Das passt! Das Ergebnis ist ein schönes Weihnachtsgeschenk für alle Löwenfans. Die Pause wird hoffentlich allen gut tun.“

Im ersten Abschnitt dieses Duells zwischen den bergischen und den badischen Löwen erlebten die Gäste eine Berg- und Talfahrt im wahrsten Wortsinn. Nach einer schnellen 3:0-Führung (4.) war diese fast genauso schnell wieder futsch, weil sich die Guðmundsson-Sieben bis zum Ausgleich (9.) zu viele Fahrkarten – genauer verknallten sie sieben Würfe bis dahin – erlaubte. Dann holten die Badener wieder Schwung zum nächsten Hoch – und zogen bis auf 9:5 (16.) davon. Allerdings driftete auch danach die Fehlerquote der Gäste zu weit in den roten Bereich – das 10:10 (22.) bedeutete die Quittung, aber die Badener rappelten sich erneut aus diesem Tal auf – und hielten bis zur Pause eine Drei-Tore-Führung. Zu verdanken war diese vor allem zweier sehr guten Quoten: Der von Keeper Goran Stojanović, der es auf elf Paraden nach 30 Minuten brachte, sowie der von Linksaußen Uwe Gensheimer, der bis dahin für sieben Treffer verantwortlich zeichnete. Wieder im Kader stand nach Verletzung Žarko Šešum (Bänderriss im linken Ellenbogen). Verzichten mussten die Badener dagegen weiterhin auf den gesperrten Abwehrchef Oliver Roggisch, der die Fahrt nach Wuppertal allerdings mit angetreten hatte und sein Team vom Rande der Bande unterstützte.

Roggisch sah nach dem Wechsel seine Löwen, die die Partie ständig kontrollierten und den Gegner auf Distanz hielten. Näher als bis auf drei Treffer kam der BHC nicht heran. Am Ende nutzten die Badener die Fehler des Rivalen konsequent aus – und schraubten das Ergebnis nach oben. „Der BHC hat lange dagegen gehalten, aber wir haben es geschafft, sie nicht näher herankommen zu lassen. Somit hat der Gegner nie das Gefühl bekommen, diese Partie für sich entscheiden zu können. Am Ende hat dann beim BHC etwas die Kraft gefehlt und auch vom Kopf her war das Duell entschieden – so wurde es doch ein recht deutlicher Erfolg“, bilanzierte Uwe Gensheimer.

Damit gelang den Löwen auch wieder ein Schritt Richtung positiver Statistik. Denn seit dem Wiederaufstieg 2005 hatten sie zuvor vier von sechs Begegnungen zum Jahresende verloren. Göppingen, Lübbecke, Balingen-Weilstetten und Großwallstadt hatten den Badenern in den vergangenen Spielzeiten jeweils ein Bein gestellt und damit für stark gedämpfte Stimmung bei der Rückfahrt nach Kronau gesorgt. Aber auch nachdem die beiden Punkte in Wuppertal im Sack waren, herrschte nicht Friede, Freude, Eierkuchen bei den Löwen. „Wir haben mehr Qualität in der Mannschaft als die Tabelle das widerspiegelt“, meinte Kapitän Gensheimer und fügte an: „Elf Minuspunkte sind zu viel. Aber wir müssen weitermachen, müssen es als Mannschaft wollen. Wenn jeder den absoluten Willen demonstriert und jeder für den anderen kämpft und die Vereins- und Mannschaftsziele über die persönlichen stellt, werden wir es auch schaffen, in der Rückrunde weiter nach oben zu klettern“, so Gensheimer. Die erste Bundesliga-Partie 2012 absolvieren die Löwen am 8. Februar beim HBW Balingen-Weilstetten, am 15. Februar (20:15 Uhr) kreuzt dann die TSV Hannover-Burgdorf in der Mannheimer SAP ARENA auf.

Bergischer HC: Huhnstock, Štochl (bei drei Siebenmetern und ab 51.) – Nippes, Oelze (6/4), Klev (1) – Kárason (5), Reinarz (1) – Pekeler (3) – Vítek (3), Moen Kleven (1), Wöss (3), Weiß, Böhm (2), Behr (n.e.), Teppich.
Rhein-Neckar Löwen: Stojanović, Fritz (bei einem Siebenmeter) – Lijewski (5), Šešum (3/1), Bielecki (4) – Groetzki (5), Gensheimer (12/2) – Myrhol – Müller, Čupić (n.e.), Schmid (n.e.), Lund (2), Gunnarsson (3), Ruß.
Strafminuten: Böhm (2) / Lund (2), Myrhol (2), Gensheimer (2).
Trainer: Hans-Dieter Schmitz – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 3.200.
Schiedsrichter: Matthias Brauer/Kay Holm (Hamburg).
Zeitstrafen: 1 / 3.
Spielfilm: 0:3 (4.), 4:3 (11.), 4:7 (14.), 5:9 (16.), 10:10 (23.), 11:14 (27.), 12:15 (Hz.); 13:18 (33.), 16:20 (38.), 18:22 (42.), 20:25 (45.), 21:27 (50.), 25:29 (55.), 25:31 (58.), 25:34 (Endstand).
Siebenmeter: 4/4 – 5/3.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer wirft über das Tor.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert am Pfosten.
Beste Spieler: Oelze, Kárason – Gensheimer, Stojanović.