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Löwen mit erfolgreichem Zwischenspurt in Zagreb

Badener untermauern mit 28:24-Sieg den zweiten Platz in der Gruppe A

Die Rhein-Neckar Löwen haben nach sechs Partien in der Vorrunde der VELUX EHF Champions League ihren zweiten Platz in der Gruppe A untermauert und einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale gemacht. Am Samstagabend behielten die Badener mit 28:24 (13:12) beim kroatischen Serienmeister HC Croatia Osiguranje Zagreb die Oberhand. In der Arena Zagreb  erzielte Uwe Gensheimer insgesamt sechs Treffer und avancierte damit neben Jerko Matulic zum erfolgreichsten Werfer der Partie.

Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson bilanzierte: „Es war ein Sieg, den wir uns erkämpft haben. In der ersten Halbzeit haben wir zu langsam gespielt. Die ersten zehn Minuten nach der Pause waren dann ganz schlecht. Aber am Ende hat meine Mannschaft Charakter gezeigt. Wir wollten unbedingt den Sieg und haben uns zurück gekämpft.“ Manager Thorsten Storm erklärte: „Ein echter Arbeitssieg, der viel Energie und Kraft gekostet hat. Das ist keine einfache Phase, wenn man diese Auswärtsspiele am Stück und diese langen Reisen wegstecken muss. Und jetzt kommen Zaporozhye und Melsungen.. Das wird nicht einfach für unsere Mannschaft.“ Und Storm fügte an: „Es hat mich heute sehr für Roko gefreut. Er zeigt im Training gute Leistungen und wurde heute dafür belohnt. Das ist klasse. Denn kaum einer kannte Roko, als wir ihn geholt haben.“

Die Mannschaft des neuen Trainers Boris Dvoršek von HC Croatia besteht zwar nicht mehr aus Spielern mit so klangvollen Namen wie noch vor einigen Jahren, als etwa der frühere Welthandballer Ivano Balic (jetzt HSG Wetzlar) dort spielte, hat aber eine gute Mischung aus erfahrenen Kräften und jungen Spielern, wie Löwen-Coach Gudmundsson findet. Und dieser Mix aus Zagreb –  Sieger der SEHA League 2013 – begann vor heimischer Kulisse mit der Führung: 1:0. Luka Stepancic. Und die Löwen warteten auf den ersten Treffer: 1:1 (4:27) Kim Ekdahl du Rietz übernahm Verantwortung. Es war eine Anfangsphase mit einigen technischen Fehlern und Ballverlusten – und dem 2:2 durch Bjarte Myrhol, dem Patrick Groetzki die erste Führung der Gelbhemden folgen ließ. Gedeon Guardiola per Gegenstoß: 2:4 (9.). Und die Löwen blieben clever: 3:5 über die rechte Außenbahn –  erneut Groetzki. Aber ein Doppelpack von Josip Valcic bedeutete den Ausgleich (13.). Die Antwort der Löwen?  Diese gaben Andy Schmid und erneut Groetzki mit Tor Nummer drei: 5:7. Und es wäre durchaus möglich gewesen, die Führung deutlicher zu gestalten. Allerdings vergaben die Badener zu viele Chancen. Sie überstanden aber auch in dieser Phase eine Unterzahl ohne Gegentor. Dennoch: Die Partie war zerfahren, die Kroaten glichen aus: 8:8 (23.). Auszeit Löwen. Uwe Gensheimer per Siebenmeter, Groetzki per Gegenstoß in Überzahl: 8:10 (25.). Aber die Gäste blieben wechselhaft. Die Löwen nutzten einige sehr gute Gelegenheiten nicht – und kassierten erneut den Ausgleich: 11:11 (29.). Gensheimer und Myrhol sowie Stipe Mandalinic (beim 34:26-Sieg der Löwen  im Hinspiel vor mehr als einer Woche mit neun Treffern bester Werfer des Duells) in Unterzahl sorgten für den Halbzeitstand: 12:13.

Linksaußen Gensheimer: „Wir wussten, es wird ein härteres Duell als im Hinspiel. Zagreb ist vor allem zu Hause  nicht zu unterschätzen. Zum Glück hatten wir in der zweiten Hälfte noch den Schalter umgelegt und am Ende gewonnen.“

Nach dem Wechsel drehten die Kroaten allerdings zunächst die Partie. Weil die Löwen immer wieder an Filip Ivic im Kasten von HC Croatia scheiterten, einfach zu viele Chancen liegen ließen. So stand es 15:13 (34.) durch den sechsten Treffer von Stepancic. Und Lovro Sprem legte sogar noch einen oben drauf – 16:13 (35.). und 17:13. Auszeit. Wieder die Löwen, die diese Anfangsphase der zweiten Halbzeit komplett verschliefen und knapp sechseinhalb  Minuten auf das erste Tor warten mussten. Groetzki in Unterzahl – 17:15 (39.). Schmid mit einer wichtigen Einzelaktion: 18:16. Wieder in Unterzahl. Und Roko Peribonio rückte zwischen die Pfosten. Zagreb zwei vor. Zunächst schlossen die Gelbhemden noch zu überhastet ab, dann aber Gensheimer mit seinem ersten Feldtor: 19:18. Der Anschluss. Und die Abwehr der Gelbhemden wurde immer aggressiver. Auszeit Zagreb. Und  Alexander Petersson. Der Ausgleich: 20:20 (47.). Dann hatte der Kapitän das Wort: Gensheimer 20:21 (48.). Die Badener in Front. Ekdahl du Rietz baute die Führung beim 23:25 (54.) mit einem Doppelpack auf zwei Tore aus. Petersson mit Zug zum Tor: 23:26 (55.). Und Gedeon Guardiola: 23:27 (55.).  Ein Zwischenspurt, ein 4:0-Lauf für die Badener: die Vorentscheidung. An der Peribonio seinen Anteil hatte. Rechtsaußen Groetzki meinte: „Wir sind trotz des Sieges nicht voll zufrieden. Wir haben eigentlich nie zu unserem Tempo gefunden und man hat gesehen, dass in der Champions League eine kurze schwache Phase wie von uns nach der Pause sofort bestraft wird. Zum Glück hat uns Roko Peribonio mit seinen Paraden zurück ins Spiel gebracht.“

Bereits am Donnerstag (19.30 Uhr) geht’s für die Löwen in der europäischen Königsklasse weiter. Dann müssen die Badener im Süden der Ukraine ran, sie treffen dort auf HC Motor Zaporozhye, das am zurückliegenden Donnerstag mit einem 24:18-Auswärtserfolg in St.Petersburg sein Punktekonto auf sieben Zähler erhöht hatte.

HC Croatia Osiguranje Zagreb – Rhein-Neckar Löwen 24:28 (12:13) 

HC Croatia Osiguranje Zagreb: Stevanovic (n.e.), Ivic; Maric (1), Mihic, Stepancic (6), Matulic (6/1), Sprem (2), Coric, Sebetic, Horvat (2/1), Sandrk, J. Valcic (3), T. Valcic, Mandalinic (3), Obranovic (1), Kaleb.

Rhein-Neckar Löwen: Landin Jacobsen,Peribonio  (ab 40.); Schmid (3), Gensheimer (6/2), Roggisch (n.e.), Manojlovic , Sigurmannsson (n.e.), Gorbok (1), Prodanovic (n.e.), Myrhol (4), Groetzki (5), G. Guardiola (3), I. Guardiola , Ekdahl du Rietz (3), Petersson (3)

Trainer: Boris Dvorsek – Gudmundur Gudmundsson 

Spielfilm: 1:1 (5.), 3:5 (11.), 5:7 (15.), 8:8 (23.), 12:13 (HZ), 17:13 (37.), 19:18 (44.), 20:21 (48.), 23:26 (55.) Strafminuten: Mihic ( 4), T. Valcic (2), Stepancic (2) – Manojlovic (2), Ekdahl du Rietz (2)

Siebenmeter:  2/2 – 3/2

Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Ivic

Zuschauer: 6000

Zeitstrafen: 4 – 2 Schiedsrichter: Andrei Gousko /Siarhei Repkin (Weißrussland) EHF-Beobachter: Vincent Breto Leon (Spanien)

Beste Spieler: Stepancic, Matulic, – Peribonio, Gensheimer