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Löwen mit starkem Zwischenspurt zum Sieg (MM)

Die Rhein-Neckar Löwen haben in der Handball-Bundesliga auch ihr zweites Spiel gewonnen. Gestern Abend siegte der badische Handball-Bundesligist in Kassel bei der MT Melsungen mit 26:23 (15:9). Nach einem frühen 4:7-Rückstand legten die Badener einen 10:0-Lauf hin und stellten so die Weichen auf Sieg. Am Ende wurde es aber noch einmal spannend.

MELSUNGEN. Als die Mannschaft sich warm machte, schlenderte Thorsten Storm übers Parkett. Lässig hatte der Geschäftsführer der Rhein-Neckar Löwen die Hände in die Hosentaschen gesteckt, schäkerte mit dem Maskottchen Henner herum und lächelte. Doch richtig locker, richtig cool wirkte er vor der Partie bei der MT Melsungen nicht. Seine Anspannung war förmlich spür- und greifbar. „Ich halte dieses Spiel für wesentlich schwieriger als die Partie am vergangenen Sonntag in Göppingen. Die Melsunger sind im Tor doppelt gut besetzt, stellen dazu eine richtig starke Abwehr“, versuchte Storm sein leicht unwohles Gefühl zu erklären. Nach der Partie strahlte er dagegen, sein Team hatte 26:23 (15:9) gewonnen: „Das war wirklich kein einfaches Spiel, wir sind erst nach zehn Minuten in die Partie gekommen. Aber unsere Mannschaft überrascht mich immer wieder. Die Abwehr war der Schlüssel zum Erfolg.“

Die Badener starteten allerdings schleppend in die Begegnung, früh liefen sie den beiden Fehlwürfen von Alexander Petersson und Kim Ekdahl du Rietz hinterher. Auch in der Abwehr fehlten noch Abstimmung und Aggressivität, Melsungen legte ein 7:4 (11.) vor. Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson nahm eine Auszeit, stellte zudem früh um. Er brachte Andy Schmid und Bjarte Myrhol für Gedeón Guardiola und Zarko Sesum.

Marius Steinhausers Anschlusstreffer läutete eine unglaubliche Viertelstunde ein, in der den Gelbhemden praktisch alles gelang. Alexander Peterssons Zauberpass über das halbe Spielfeld vollendete Myrhol mit dem 7:7, wiederum Steinhauser besorgte die erste Führung (16.). MT-Trainer Michael Roth nahm eine Auszeit, doch die verpuffte wirkungslos. Die Löwen hatten längst ihren Rhythmus gefunden, nutzten eiskalt ihre Chancen und stellten allen voran eine überragende Abwehr. Die starke Defensivleistung und die Paraden von Schlussmann Goran Stojanovic in der ersten Halbzeit bildeten die Grundlage für einen 10:0-Lauf der Badener. Erst Melsungens Anton Mansson durchbrach die Löwen-Serie nach einer weiteren Melsunger Auszeit mit seinem Treffer zum 8:14.

Löwen: Stojanovic, Landin (ab 52.) – Gensheimer (6/3), G. Guardiola, Steinhauser (5) – Ekdahl du Rietz (5), Sesum (3), Petersson (5) – Schmid (2), Myrhol (1), Roggisch, I. Guardiola, Bitz, Gerlich (n.e.).

Von Marc Stevermüer