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Löwen reißen Füchse (Lampertheimer Zeitung)

Mannheimer setzen ihren unglaublichen Beutezug auch gegen Berlin fort

(br). Zwölf Spiele, zwölf Siege: Die Rhein-Neckar Löwen haben ihren schier unglaublichen Siegeszug in der Handball-Bundesliga am Samstagabend fortgesetzt. Die Mannheimer bezwangen vor 10 975 Zuschauern in der heimischen SAP Arena den Tabellendritten Füchse Berlin mit 25:23 (11:11). Mit 24:0 Punkten führt die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson damit die Tabelle weiter an. Der aktuell einzige Konkurrent in Schlagweite ist der Titelverteidiger THW Kiel, der in dieser Spielzeit ebenfalls noch ungeschlagen ist, aber im Gegensatz zu den Mannheimern einen Minuspunkt zu verzeichnen hat.

Als die 60 Minuten vorüber waren, freuten sich die Löwen-Spieler wie kleine Kinder, die gerade den Weihnachtsmann getroffen hatten. Da tanzte Kapitän Uwe Gensheimer zusammen mit Patrick Groetzki, Oliver Roggisch ballte die Faust, und Keeper Goran Stojanovic war fast gar nicht mehr zu bremsen. „Die Mannschaft hat einen tollen Willen gezeigt. Ich fand das ganz toll, dass wir die Partie noch gedreht haben“, lächelte Manager Thorsten Storm nach der Partie, während die Mehrheit der Zuschauer in der Halle stand und immer wieder „Spitzenreiter, Spitzenreiter“ skandierte. Löwen-Kapitän Uwe Gensheimer betonte: „Wir haben im ersten Durchgang doch einige Fehler in unserem Spiel gehabt. Nach dem Seitenwechsel waren wir insgesamt konzentrierter. Berlin hat am Ende auch ein bisschen nachgelassen. Natürlich sind wir über diesen Sieg sehr froh, die Füchse sind eine ganz starke Mannschaft.“

Der Berliner Coach Dagur Sigurdsson hatte zunächst eine Überraschung aus der Hauptstadt mitgebracht: Die Berliner begannen das Spitzenspiel mit sieben Feldspielern. Torhüter Silvio Heinevetter saß zunächst auf der Bank. Zudem agierten die Füchse in den ersten Minuten mit zwei echten Kreisläufern. Doch als Löwen-Schlussmann Niklas Landin erst stark parierte und dann mit einem langen Wurf das 2:0 (2.) für die Mannheimer erzielte, war der vermeintliche Schockeffekt schnell verpufft. Uwe Gensheimer markierte das 3:0. In den ersten neun Minuten ließen die Mannheimer keinen Treffer zu. Dann wurde die Begegnung zerfahren, was auch an den beiden Unparteiischen Tobias Tönnies und Robert Schulze lag, die doch viele unsaubere Dinge durchließen, dann aber Aktionen als Fouls ahndeten, die man hätte nicht pfeifen müssen. Die Löwen ließen sich davon aber zunächst nicht beeindrucken und zogen auf 8:3 (19.) davon. Danach spielten die Gelben in Überzahl, verpassten es aber, gute Torchancen zu verwerten. Die Folge: Berlin kämpfte sich wieder heran. Angeführt vom guten Konstantin Igropulo, glichen die Füchse zur Pause zum 11:11 aus.

Nach dem Seitenwechsel übernahm bei den Löwen dann ein ehemaliger Fuchs Verantwortung. Der Isländer Alexander Petersson erzielte wichtige Treffer, konnte aber auch nicht verhindern, dass Berlin nach 40 Minuten mit 17:15 in Führung lag. Coach Gudmundsson reagierte, beorderte für den mittlerweile glücklosen Landin Goran Stojanovic zwischen die Torpfosten. Das half. Fünf Minuten lang ließen die Mannheimer kein Gegentor mehr zu und drehten den Rückstand in einen Ein-Tore-Vorsprung: Gensheimer traf zum 18:17 (45.), Petersson zum 19:18 (47.). In den letzten zehn Minuten wurde es dramatisch. Berlin glich erst durch Bartlomiej Jaszka zum 19:19 (48.) aus. Der Russe Igropulo warf die Füche wieder mit 20:19 (49.) in Front. Bis fünf Minuten vor Schluss führte der Ligadritte mit 22:21 (55.). Dann gelang Eckdahl du Rietz der umjubelte Ausgleich. Gensheimer traf per Siebenmeter zum 23:22 (57.). In der Abwehr erkämpfte sich schließlich der Spanier Gedeon Guardiola den Ball und sorgte im Anschluss 100 Sekunden vor Schluss mit dem 24:22 für die Vorentscheidung. Petersson krönte seine Leistung mit dem achten Tor und dem 25:22 (59.). Die Füchse waren damit endgültig niedergerungen.

„Berlin hat die ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte das Spiel im Griff gehabt. Aber nachdem wir die Abwehr umgestellt hatten, haben wir mit viel Leidenschaft noch den Sieg geholt“, sagte Löwen-Coach Gudmundsson nach dem 25:23-Erfolg. Bereits am morgigen Dienstag muss der Ligaprimus um 19 Uhr auswärts beim Tabellen-14. und Aufsteiger GWD Minden ran.

Löwen: Landin (1), Stojanovic (ab 40. Minute); Petersson (8), Gensheimer (5/1), Guardiola (3), Myrhol (3), Ekdahl du Rietz (2), Schmid (1), Sesum (1), Groetzki (1), Roggisch, Bitz, Steinhauser.