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Löwen ringen Meister Punkt ab

Ein unfassbares Handball-Spiel endet verdientermaßen Remis

Was für ein Handball-Spiel! Die Rhein-Neckar Löwen zeigen Meister Magdeburg die Zähne und liefern dem Favoriten einen Riesen-Fight in dessen Arena. Nach 60 hoch intensiven Minuten steht es 32:32 (16:18). Löwen-Torwart Joel Birlehm glänzt mit zahlreichen Paraden gegen freie Würfe. Im Angriff hat vor allem Albin Lagergren einen richtig guten Tag. Ein verdienter Punkt gegen eine der besten Handball-Mannschaften der Welt. Wow, Löwen, richtig stark!

Es entspinnt sich der erwartete Tempo-Wettkampf. Zunächst mit einem Plus für die Löwen. Albin Lagergren versenkt zwei Gegenstöße nach Paraden von Joel Birlehm (0:2, 3.). Drei Minuten später führen die Magdeburger erstmals zuhause (3:2, 6.). Eiskalt werden die ersten Fehler der Mannheimer bestraft. Das gilt jedoch auch für die andere Seite. Birlehm nimmt Rückkehrer Omar Ingi Magnusson einen Siebenmeter weg (11.), Lagergren mit seinem dritten Treffer stellt auf 6:5 (13.). Nach der fünften Parade von Birlehm macht Jannik Kohlbacher das 7:6 (15.). Die Löwen sind voll im Spiel, auf Augenhöhe mit dem Deutschen Meister. Das ist schon einmal eine sehr, sehr gute Nachricht.

Mit dem 7:8 übernehmen die Löwen wieder die Führung (17.). Auszeit Magdeburg. Auftritt Uwe Gensheimer: Steal, Gegenstoß, Dreher zum 7:9 (18.). Zwei Tore liegen die Löwen jetzt vorne. In Magdeburg. Wow. Aber der SCM bleibt cool. Der überragende Gisli Kristjansson trifft zum 8:9 (19.). Magnus Saugstrup mit einem Doppelpack bringt den Ausgleich (10:10, 21.). Die Löwen halten dagegen. Juri Knorr findet den eingelaufenen Gensheimer (10:11, 22.). Lukas Nilsson mit seinem ersten Saisontor nach dem Comeback bringt das 12:13 (24.). Problem: Philipp Weber dreht kurz vor der Pause auf, trifft zum 16:15 und 17:16, ehe der starke Saugstrup mit dem 18:16 den Halbzeitstand besorgt. Unter dem Strich ein unglückliches Ergebnis für die Löwen, die absolut gleichwertig sind im Vergleich zum amtierenden Super-Globe-Sieger.

Löwen ringen Meister Punkt ab: Knorr und Kristjansson auf Augenhöhe

Knorr eröffnet Durchgang zwei mit dem 18:17 (33.). Starke Aktion kurz darauf: Birlehm hält den achten freien Wurf, Jaganjac geht steil, trifft und zieht zwei Minuten (18:18, 34.). Auf der Gegenseite leistet sich Weber ein klares Stürmerfoul. Patrick Groetzki bedankt sich mit dem 18:19 und dem erneuten Führungswechsel (35.). Knorr findet Kohlbacher: 19:20 (36.). Exzellent, welche Präsenz und Zielstrebigkeit die Löwen zeigen nach dem Seitenwechsel. Ein Magdeburger Tor in sechseinhalb Minuten, das klingt rekordverdächtig. Niclas Kirkeløkke hält die Führung (20:21, 38.). Aber gegen diesen Kristjansson ist kein Kraut gewachsen (21:21, 39.). Mit unfassbarer Dynamik erzielt der SCM-Mittelmann sein viertes Tor. Portner hält und Christian O’Sullivan lässt die Führung wieder wechseln (22:21, 40.). Auf der Gegenseite wirft Kohlbacher am Tor vorbei. Bitter.

Sensationell die zehnte Parade Birlehms gegen Saugstrup (42.). Pure Entschlossenheit, mit der Jaganjac durch die Lücke geht zum 22:22 (43.). Antwort von Weber in derselben Manier: 23:22 (44.). Beide Teams zeigen die Zähne. Riesig der Wille auf beiden Seiten, dieses so wichtige Spiel zu ziehen. Nach Löwen-Ballverlust sprintet Tim Hornke zum 25:23 (46.). Aufpassen, Löwen! Jetzt bloß nicht wegziehen lassen. Und so wichtig, dass Birlehm seine elfte Parade landet. Wieder gegen einen völlig freien Wurf. Auf der Gegenseite spielen Knorr und Lagergren perfekt zusammen: 25:25, alles wieder im Lot (48.). Lagergren antwortet auf das nächste Kristjansson-Tänzchen (26:26, 50.). Die Löwen bleiben dran, und so geht es mit einem Remis in die letzten zehn Minuten.

Lagergren mit seinem sechsten Tor stellt auf 26:27 (51.). Löwen wieder vorne! Birlehm mit Parade zwölf gegen Fernwurf Kristjansson (52.). Chance, auf zwei wegzugehen für die Mannheimer. Stürmerfoul Kohlbacher. Schade drum. Aber: Birlehm ist gegen Kay Smits zur Stelle (53.). Unterarm-Keule Knorr: 26:28 (54.). Weber geht steil: 27:28 (55.). Lagergren tankt sich gegen O’Sullivan durch, zieht Siebenmeter und zwei Minuten, Gensheimer verwandelt: 27:29 (56.). Magnusson-Solo zum 28:29 (57.). Dieses Handball-Spiel hat wirklich alles! Lagergren fabriziert das nächste Kabinettstückchen: 29:31 (58.). Irre, was dieser Mann leistet, wie viel Energie er auf das Feld bringt! So stehen die Löwen kurz vor einer Riesen-Überraschung. Magdeburg muss treffen. Und Weber trifft (30:31, 59.).

Löwen ringen Meister Punkt ab: In den Schlussminuten wird’s dramatisch

Lagergrens achter Streich wird von O’Sullivan beantwortet (31:32, 60.). Löwen haben den Ball. 41 Sekunden auf der Uhr. Auszeit Löwen. 35 Sekunden noch. Fehlpass Löwen. Magdeburg hat den Ball. Auszeit SCM. 14 Sekunden auf der Uhr. Es ist ein würdiges Finale für ein phänomenales Handball-Spiel. Stoppfoul Löwen. Sieben Sekunden noch. Saugstrup wird am Kreis gefunden. Und er macht es mit auslaufender Zeit. 32:32. Was für ein Handball-Spiel!

SC Magdeburg – Rhein-Neckar Löwen 32:32 (18:16)

Magdeburg: Portner (6 Paraden), Jensen – Meister (1), Chrapkowski, Ruddat, Kristjansson (6), Pettersson (1), Magnusson (3/2), Hornke (2), Weber (5), Mertens (2), Saugstrup (4), O’Sullivan (2), Bezjak, Smits (6/2), Damgaard

Löwen: Birlehm (13 Paraden), Späth – Gensheimer (5/2), Kirkeløkke (2), Knorr (4), Helander (1), Lagergren (8), Groetzki (3), Forsell Schefvert, Michalski, Horžen, Gislason, Jaganjac (3), Nilsson (2), Kohlbacher (4)

Trainer: Bennet Wiegert – Sebastian Hinze

Schiedsrichter: Adrian Kinzel & Sebastian Grobe

Strafminuten: Smits (2), Mertens (2), Saugstrup (2), Wiegert (2), O’Sullivan (2) – Jaganjac (4), Forsell Schefvert (2)

Siebenmeter: 4/6 – 2/2

Siebenmeter-Paraden: Portner hält gegen Gensheimer (20.) – Birlehm hält gegen Magnusson (11./16.)

Spielfilm: 0:2, 3:2, 7:5, 7:8, 8:10, 10:11, 12:13, 15:14, 18:16 (HZ), 18:17, 18:19, 22:21, 23:23, 25:23, 25:25, 26:26, 26:28, 27:29, 28:30, 29:31, 31:32, 32:32 (EN)