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Auf die Plätze, fertig, los!

Löwen-Trainer Sebastian Hinze erwartet am Mittwoch in Magdeburg ein Handball-Wettrennen und hofft auf das bessere Ende für seine Mannschaft

Auf die Plätze, fertig, los! Löwen-Trainer Sebastian Hinze erwartet am Mittwoch in Magdeburg ein Handball-Wettrennen.
Uwe Gensheimer diskutiert mit Yves Grafenhorst.

Kuriosum: Fünf Spiele lang gab es im direkten Vergleich Magdeburg gegen Löwen keinen Heimspiel-Sieger. Den Teufelskreis durchbrochen hat der SCM, und zwar ausgerechnet im letzten Bundesliga-Spiel von Andy Schmid. Am 12. Juni 2022 feierten die Magdeburger als bereits amtierender Meister ein 37:34 in der heimischen GETEC Arena. Morgen wie damals reisen die Löwen als Außenseiter in die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts. Das Motto: Auf die Plätze, fertig, los!

Spieltag 11 in der LIQUI MOLY HBL. Englische Woche. Mittwochabend, 18.30 Uhr. Zeit für absoluten Spitzenhandball. Und für jede Menge Tempo. Mit SCM und RNL treffen jene Mannschaften aufeinander, die aktuell wohl den schnellsten Handball in der Bundesliga spielen. Von diesem Teil seines Matchplans will Sebastian Hinze auch gegen den Meister dieser Spielart nicht abrücken. Auf die Frage, wie man in Magdeburg gewinnt, antwortet der Löwen-Trainer so: „Mit einer sehr guten Leistung. Zum einen muss man das Torwart-Duell gewinnen. Und zum anderen wird der Schlüssel sein, Magdeburg die Effektivität im Tempospiel zu nehmen.“

Leicht gesagt, unfassbar schwer getan. Denn eines ist klar: Magdeburg ist nicht nur Meister der Handball-Bundesliga, sondern auch Meister des Tempospiels. Dieses aufzuhalten, ist in dieser Saison nicht einmal Teams wie Kiel, Flensburg oder Barcelona gelungen. Lediglich Paris St. Germain hielt den SCM in der Champions League bei 22 Toren. Nun also versucht sich die Löwen-Abwehr an der Herkulesaufgabe. Wenn es nach ihrem Trainer geht, packt sie diese Herausforderung selbstbewusst und hochmotiviert an – trotz der 37:40-Niederlage in Hamburg: „Wir decken im System eigentlich gut“, sagt Sebastian Hinze zum Hamburger Scheibenschießen und führt aus: „Wir haben genug 6-Meter-Chancen und lassen, wie beabsichtigt, vor allem 9-Meter-Würfe zu – das hat gepasst. Allerdings war das Abwehr-Torwart-Paket mit gutem Kontakt nicht so da, wie wir es gebraucht hätten.“

Auf die Plätze, fertig, los! Löwen als Außenseiter beim Meister

Auf die Plätze, fertig, los! Löwen-Trainer Sebastian Hinze erwartet am Mittwoch in Magdeburg ein Handball-Wettrennen.
Lukas Mertens und Christian O’Sullivan gegen Albin Lagergren.

Entsprechend groß sei die Enttäuschung gewesen: „Beim Frühstück am Tag danach war nicht nur gute Laune.“ Danach habe man das Spiel abgehakt, natürlich mithilfe eingehender Analyse. Es folgte der „Regenerations-Montag“ mit anschließendem Trainings- und Reisetag von Hamburg nach Magdeburg. An dieser Stelle noch ein Dankeschön an den HSV Hamburg, der den Löwen seine Trainingsmöglichkeiten zur Verfügung stellte. So geht Handball!

In Magdeburg nun erwartet die Löwen der nächste dicke Brocken. „Das wird extrem schwer, aber auch eine schöne Aufgabe. Außenseiter sein nach so einem Spiel tut uns sicher ganz gut. Da können wir mit ganz freiem Kopf antreten“, sagt Sebastian Hinze. Spürbar hat sich die Erwartungshaltung an diese Löwen-Truppe geändert. Und zwar fundamental. Vor der Saison noch eher als Wundertüte eingeschätzt, sprach man mit Blick auf die Niederlage in Hamburg von einer Sensation. Zur Erinnerung: Am Ende der vergangenen Spielzeit lagen gerade einmal vier Punkte zwischen den zehntplatzierten Löwen und dem 14. HSV. So schnell ändern sich Bewertungen und Einschätzungen.

Apropos schnell: Wer das erwartete Wettrennen am Mittwochabend gewinnt, steht in den Sternen. Favorit ist der SCM, ganz klar. Aber die Löwen rechnen sich durchaus ihre Außenseiterchancen aus – und wollen diese auch nutzen. Während die Löwen weiter auf Torwart Mikael Appelgren verzichten müssen, fehlt Magdeburg mit Omar Ingi Magnusson der mit Abstand erfolgreichste Torschütze.