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Löwen schlagen vorsichtige Töne an (BNN)

Liga rechnet mit Ende der Kieler Herrlichkeit

Mannheim/Karlsruhe (da). Wenn die Experten recht behalten, dann wird die am Samstag beginnende Spielzeit in der Handball-Bundesliga (HBL) eine spannendere Angelegenheit werden als zuletzt. Erstmals seit vielen Jahren gilt der THW Kiel nicht als Top-Favorit. 16 Trainer der HBL sehen laut einer Umfrage der Deutschen Presseagentur die SG Flensburg-Handewitt auf Augenhöhe mit dem Rekordmeister, der einen personellen Aderlass zu verkraften hat. Da die Umfrage Mehrfachnennungen zuließ, können sich 14 Übungsleiter auch den HSV Hamburg als Champion vorstellen. Viermal wurden die Rhein-Neckar Löwen genannt.

Nur ein Trainer tippte auf die Füchse Berlin, die ein Ziel gestern bereits erreicht haben: Nationaltorhüter Silvio Heinevetter verlängerte seinen Vertrag bis 2018, womit die Hauptstädter unmittelbar vor ihrem Play-off-Hinspiel um den Einzug in die Champions League gegen den HSV Hamburg ein pikantes Thema ad acta legten. Auch die Hanseaten hatten bekanntlich um die Dienste Heinevetters geworben, dessen Vertrag 2014 ausgelaufen wäre.

Bescheidene Töne schlug derweil Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson bei der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz des EHF-Pokalsiegers in Mannheim an: Zwei Tage vor dem Auftaktspiel seines Teams beim Landesrivalen HBW Balingen-Weilstetten am Samstag um 19 Uhr erklärte der Isländer: „Wir wollen wieder unter den ersten fünf Mannschaften landen. Das wird schwer genug, denn durch die Champions League kommt eine immense Zusatzbelastung auf meine Mannschaft zu.“

Die Löwen hatten sich vor dieser Runde mit den gestandenen Profis Sergej Gorbok (Tschechow) und Nikola Manojlovic (Koper) verstärkt. Beide hatten schon einmal das Trikot der Badener getragen. Mit den Rückholaktionen reagierte der Verein, dessen Budget auf sechs Millionen Euro geschätzt wird, auf die langfristigen Ausfälle von Alexander Petersson (Schulter), Marius Steinhauser (Kreuzbandriss) und Zarko Sesum (Kreuzbandriss/Fraktur des Schienbeinkopfes). Löwen-Geschäftsführer Thorsten Storm betonte, dass es eine „große Herausforderung“ gewesen sei, die Mannschaft zusammenzuhalten. Auch andere Vereine hätten „registriert, was die Jungs in der vergangenen Saison geleistet haben“, erklärte Storm.

Der Supercup in Bremen hatte die Zuversicht der Kieler Konkurrenten gerade nur noch weiter erhöht. Die Flensburger besiegten das Team von Alfred Gislasson verdient mit 29:26 (die BNN berichteten), worauf der THW-Trainer zugab: „Wir haben viele Baustellen.“