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Löwen selbstbewusst, aber auch mit viel Respekt

Die Badener gastieren am Samstag beim TBV Lemgo

Nach zuletzt fünf Bundesliga-Heimspielen in Folge müssen die Rhein-Neckar Löwen mal wieder auswärts antreten. Die Badener gastieren am Samstag, 19 Uhr, beim TBV Lemgo. Durch einen Erfolg wollen die Gelbhemden ihren zweiten Tabellenplatz verteidigen.

„Wenn ich schlecht spiele, kommt ihr nie zu mir“, begrüßte ein schelmisch grinsender Andy Schmid am vergangenen Samstag die auf ihn wartenden Journalisten. Der Spielmacher hatte beim 31:27-Erfolg gegen die Füchse Berlin ein Weltklasse-Spiel gezeigt. Da darf man schon mal solch einen Spruch fallen lassen.

Doch Schmid wäre nicht Schmid, wenn er nun die Bodenhaftung verloren hätte. Und so sprach der Schweizer nach der Partie nicht nur von seinen 13 Treffern und davon, was in dieser Saison für die Löwen noch vieles möglich sei. Sondern auch davon, dass man nun nicht abheben dürfe. „Wir müssen weiterhin unsere Hausaufgaben machen“, so Schmid. Und die nächste Hausaufgabe, die bekommen er und seine Kollegen eben am Samstagabend in Lemgo gestellt.

Dabei gehört ein Gastspiel in Lemgo sicherlich nicht zu den einfachsten Auswärts-Ausgaben in der Handball-Bundesliga. Immerhin haben die Ostwestfalen fünf der vergangenen sechs Spiele in eigener Halle gewonnen. „Sie sind stark zu Hause und ein gefährlicher Gegner“, urteilt Gudmundur Gudmundsson, der Löwen-Trainer.

Die Löwen konnten in dieser Woche nochmals etwas Kraft tanken, bevor nun zwei englische Wochen in Folgen warten – und sich auch vom Kraftakt gegen die Füchse Berlin erholen. „Das ist gut, denn das Spiel gegen Berlin hat sehr viel Substanz gekostet“, sagt Gudmundsson. Gegen den Hauptstadtklub musste er noch auf Bjarte Myrhol (Magen-Darm-Infekt) verzichten, auch Uwe Gensheimer war nach seinen Achillessehnen-Problemen zuletzt noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. „Da hilft uns natürlich jeder Tag“, sagt Gudmundsson.

Die Partie in Lemgo ist für die Löwen das erste Bundesliga-Auswärtsspiel nach zuletzt fünf Partien in der SAP Arena. Generell meinte es der Spielplan zuletzt gut mit den Gelbhemden, die von den – wettbewerbsübergreifend – neun Partien der Restrückrunde seit dem Ende der EM-Pause Anfang Februar sieben zu Hause austragen konnten. „Das war natürlich schön“, sagt Gudmundsson. „Dafür hatten wir aber auch in der Hinrunde zeitweise sehr viele Auswärtsspiele.“

Sein Team, schärfster Verfolger von Spitzenreiter THW Kiel, reist mit viel Selbstbewusstsein, aber natürlich einer gehörigen Portion Respekt nach Lemgo. Das Hinspiel gegen Lemgo, aktuell Tabellen-Zehnter, gewannen die Löwen mit 35:27. Dabei konnten die Ostwestfalen allerdings rund 50 Minuten einigermaßen mithalten, bevor sich die Gelbhemden doch noch recht deutlich absetzten konnten. Im Vorjahr rettete die Gudmundsson-Sieben in den Schlusssekunden einen Punkt (27:27). Den Ausgleichstreffer erzielte übrigens Andy Schmid.