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Löwen siegen unter schweren Umständen in Montpellier mit 30:28 (RNZ)

Richard Stochl stand zunächst unter Beschuss und wurde dann der Matchwinner.

Am Samstagvormittag war noch unklar, ob die Rhein-Neckar Löwen überhaupt antreten werden. Gegen 12 Uhr gab es dann aber grünes Licht. Die Badener machten sich auf nach Montpellier zum Champions League Vorrundenduell gegen die Franzosen. Es ging also in das Land, in dem am Abend zuvor noch der Notstand ausgerufen. „Das war keine einfache Entscheidung“, verrät Löwen-Kapitän Uwe Gensheimer: „Aber ich hoffe, dass wir als Sportler so ein Zeichen setzen können.“

Das taten sie – und die Besten aus dem Südwesten sammelten ganz nebenbei auch noch zwei wertvolle Zähler: Mit 30:28 (16:15) gewann der Bundesliga-Tabellenführer vor 6000 beim französischen Rekordmeister. Durch den vierten Sieg im siebten Spiel konnten sich die Löwen dadurch auf den dritten Rang in der Gruppe B schieben. „Ich gratuliere dem Team zu diesem Sieg unter diesen schweren Umständen. Alle haben toll gekämpft“, lobte Geschäftsführer Lars Lamadé.

Die Löwen begannen erneut ohne Mikael Appelgren. Der Hexer hat seine Oberschenkel-Zerrung noch nicht vollständig auskuriert. Also rückte erneut Richard Stochl ins Rampenlicht. Und der stand zunächst unter Beschuss: Montpellier trat selbstbewusst auf, was aber auch nicht überraschte. Denn gerade daheim ist der Champions League-Sieger von 2003 eine Macht. Selbst die Weltauswahl von Paris St. Germain wurde kürzlich mit einer Pleite auf die Heimreise geschickt.

Die Gelben hielten dagegen. Hinten krallte sich Stochl einen Ball nach dem anderen und vorne fanden Patrick Groetzki und Co. meist eine Lösung. Der Lohn: Nach 14. Minuten führten die Gäste mit 7:5. Doch Montpellier ließ nicht nach. Und so ging es auf Augenhöhe in Richtung Pause.Nach der Halbzeit bewies Stochl dann endgültig, dass es keine Notlösung zwischen den Pfosten ist, sondern trotz seiner 39 Jahre noch ein Ausnahmekönner. Montpellier verzweifelte am Zwei-Meter-Hünen, der die Bälle magisch anzuziehen schien. „Richard Stochl war heute unser Matchwinner“, verneigte sich Lamadé verbal.

Weiter geht es für die Löwen am Mittwoch (18.45 Uhr) mit dem Rückspiel gegen Montpellier in Frankfurt.

Von Daniel Hund