Richard Stochl war gestern Abend schon dabei, als die Bundesliga-Handballer der Rhein-Neckar Löwen ihre Auswärtsaufgabe beim HBW Balingen-Weilstetten souverän lösten. Die Verpflichtung des Torwarts wurde kurz vor Spielbeginn offiziell verkündet und Stochl sah anschließend einen 31:21-(20:11)-Sieg seiner neuen Teamkollegen. Der Slowake saß in der Sparkassen-Arena in Balingen bereits auf der Bank, musste aber nur bei einem Siebenmeter eingreifen, weil die Löwen-Abwehr im Verbund mit Mikael Appelgren gut genug war, um die „Weiße Weste“ zu behalten. „Als Backup für Appelgren wird uns Richard auf jeden Fall weiterhelfen“, sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen über den 39-Jährigen, der zuletzt in der Ukraine bei RK Saporoschje unter Vertrag stand. Stochl ersetzt bis Saisonende Darko Stanic, dessen Kontrakt aufgelöst werden soll, weil dieser nach Katar wechseln möchte.
Stochl wirkte ganz gelassen. Für ihn war ersichtlich, dass seine neue Mannschaft im Zollernalbkreis nicht stolpern würde. Wie gewohnt versuchten Mannschaft und Zuschauer der Balinger, Hektik auf dem Feld zu erzeugen, doch der Tabellenführer ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen. Bereits nach 30 Minuten war beim 20:11 der Sieg eingetütet, weil die Löwen im Angriff sehr abgeklärt agierten und beinahe jeder Wurf ein Treffer war. Spätestens durch den schnellen Zwischenspurt vom 13:9 zum 16:9 (23.) waren die „Gallier“ desillusioniert.
Einen richtig guten Auftritt legte Mads Larsen hin. Schon zur Pause waren Larsen sechs Tore geglückt, am Ende war er mit zehn Treffern bester Werfer der Begegnung. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen kontrollierte er nach der Pause das Geschehen auf dem Spielfeld. Trainer Jacobsen war zwischenzeitlich wegen zweier Ballverluste hintereinander, die zu Gegentreffern führten, sauer, doch wenige Augenblicke nach der Partie war der Däne wieder versöhnlicher im Umgang mit seiner Mannschaft. „Wir haben diese schwierige Aufgabe gut gelöst“, sagte der Coach.
