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Löwen stehen im Viertelfinale- Interviews (RR)

(ad) Was für ein Handball- Abend für die Rhein-Neckar Löwen! Das Team von Gudmundur Gudmundsson setzte sich auswärts  im Achtelfinale um den DHB-Pokal mit 32:30 (16:14) gegen den THW Kiel durch und feierte nach einer starken Leistung in der Sparkassenarena verdient den Einzug in die Runde der letzten Acht. Erfolgreichster Werfer für die Löwen war Alexander Petersson mit acht Treffern, die Viertelfinalpaarungen werden am Dienstag ausgelost. 

Vor 7452 Zuschauern  zeigten die Gäste vom Start weg eine überzeugende Leistung: Sie standen kompakt in der Abwehr, Niklas Landin im Tor war schnell auf Betriebstemperatur und im Angriff fanden die Löwen gegen die starke Kieler Defensive stets die richtigen Mittel. So konnte der Tabellenvierte aus Baden gegen den amtierenden Meister nicht nur mithalten, sondern nahm das Heft in die Hand. Nachdem Patrick Groetzki den ersten Treffer des Abends erzielte (0:1/ 3.), war es vor allem Alexander Petersson, der auf Seiten der Gelb- Blauen  in der Anfangsphase nicht zu bremsen war- vier der ersten sechs Löwentreffer gingen auf das Konto des Isländers.  Beim Stand von 4:6 in der zehnten Minute waren die Löwen erstmals in Unterzahl, doch auch diese Situation lösten die Badener gut- Andy Schmid legte vor auf 5:7. Und auch wenn der THW wieder gleichzog (7:7/16.), mannschaftlich überzeugten weiterhin die Löwen.  Während Kiels Coach Alfred Gislasson bereits mehrfach wechselte, gab es für seinen Trainerkollegen Gudmundur Gudmundsson keinen Grund, an seiner Startformation etwas zu verändern, denn es lief rund bei den Badenern. Kim Ekdahl du Rietz und Petersson mit seinem fünften Treffer brachten die Gelb- Blauen erneut mit zwei Toren in Front (8:10/20.) und diesen Vorsprung nahmen die Löwen auch mit in die Pause- 14:16. Die spannende Frage lautete nun: Wird Kiel nach dem Wechsel noch einmal das Spiel an sich reißen können?

Die zweite Hälfte begann jedoch zunächst so, wie die erste aufgehört hatte- mit spielbestimmenden Löwen. Bjarte Mryhol traf zum 14:17, Gedeon Guardiola zum 14:18. Dazwischen hatten die Gäste allerdings auch drei weitere Male Ballbesitz, was sie aufgrund von technischen Fehlern nicht nutzen konnten. Dass Kiel aus diesen Fehlern kein Kapital schlagen konnte, war Niklas Landin zu verdanken, der sich mit drei Paraden zu Beginn des zweiten Abschnitts auszeichnen konnte.  Die Gäste wirkten nichts desto trotz weiterhin souverän, spielten ihre Angriffe diszipliniert aus und verteidigten dadurch ihre Führung. Als Petersson zehn Minuten vor Schluss mit seinem siebten Treffer das 22:27 für die Gäste markierte, lag der Erfolg für die Löwen bereits zum Greifen nah. Allerdings leisteten sie sich nun auch einige Unaufmerksamkeiten, die Kiel nun konsequent bestrafen konnte. In der 55. Minute war der Vorsprung der Gäste nach einem 3:0- Lauf des THW auf 26:28 geschmolzen, Gudmundur Gudmundsson bat zur Auszeit. Aber im Vergleich zum Bundesligaduell vor fünf Wochen an gleicher Stelle, als die Badener nach einer guten Leistung in der letzten Viertelstunde durch einen 7:0- Lauf der Kieler noch abgefangen wurden, behielten die Löwen in dieser Partie bis zum Ende die Nerven. Uwe Gensheimer versenkte seinen vierten Siebenmeter- 26:29 und Petersson hielt die Kieler auf Distanz (27:30/56.). In Überzahl kam Kiel  in der 57. Minute auf 29:30 heran, die Fans in der Sparkassenarena witterten noch einmal Hoffnung.  Doch Niklas Landin verhinderte mit seiner Parade gegen Ekberg den Ausgleich, im Gegenzug netzte Patrick Groetzki zum 29:31 ein. Und noch einmal zeigte sich die Defensive der Badener aufmerksam: Nach einem Ballgewinn erzielte Bjarte Mryhol 60 Sekunden vor dem Ende das 29:32 und versetzte Kiel damit den entscheidenden Stich. 

Mit dem Sieg in Kiel schrieben die Badener auch Geschichte, denn zuvor hatte Kiel 23 Jahre und 20 Tage lang kein Pokalspielmehr  vor heimischer Kulisse verloren. Nach der Partie hat Radio Regenbogen mit Alexander Petersson, Oliver Roggisch und Gudmundur Gudmundsson gesprochen