Veröffentlichung: 26. September 2013 Löwen stürmen die Burg der „Recken“ (MM) Souveränes 38:26 der Badener im Verfolgerduell bei der TSV Hannover-Burgdorf HANNOVER. Die „Recken“ der TSV Hannover-Burgdorf laufen seit dieser Saison durch ein aufblasbares Burgtor aufs Spielfeld, doch im Verfolgerduell der Handball-Bundesliga ließen die Rhein-Neckar Löwen gehörig die Luft aus dieser vermeintlichen Festung im Norden – eine Weiterverwendung als Hüpfburg schien gestern die passendste Alternative. Mit 38:26 (18:13) entschieden die Badener die Partie souverän für sich und bleiben damit erster Verfolger des Tabellenführers THW Kiel. „Nach drei Unentschieden tut dieser Sieg richtig gut“, freute sich der siebenfache Torschütze Patrick Groetzki und auch Trainer Gudmundur Gudmundsson hatte angesichts des Ergebnisses nichts auszusetzen. „Wir haben uns im Vergleich zu den vergangenen Spielen in allen Bereichen gesteigert und alle hatten ihren Anteil am Erfolg.“ Groetzki in Torlaune Von Beginn an setzen sich die Löwen schnell auf 8:3 (9.) ab, was TSV-Trainer Christopher Nordmeyer zu seiner ersten Auszeit nötigte. Er tauschte den Torwart und vier Feldspieler aus, doch es waren weiter die Löwen, die die „Recken“ vor sich hertrieben. Untaugliche Wurfversuche aus dem Hannoveraner Rückraum nutzten die Kurpfälzer immer wieder zu Tempogegenstößen, auch Torwart Niklas Landin kam durch zunächst harmlose Versuche der TSV bestens auf Betriebstemperatur. Im Angriff war es Rechtsaußen Patrick Groetzki, der per Schnellangriff, vom Flügel und sogar aus dem Rückraum bis zur Pause fünfmal einnetzte. Die Rückraumspieler setzten dagegen immer wieder das löchrige Abwehrzentrum der Gastgeber unter Druck, beim 13:6 (18.) konnte Trainer Gudmundsson bereits munter durchwechseln. Erst beim 14:10 (23.) kam Hannover wieder in die Sphären der Löwen, die dann aber mit einer sicheren 18:13-Führung in die Pause gingen. Die Frage war nun, ob die Löwen angesichts ihrer Überlegenheit die Konzentration würden hochhalten können, was Coach Gudmundsson an der Seitenlinie gestenreich vor allem von seiner Abwehr einforderte. Die stand zunächst stabil, profitierte dann aber auch immer wieder von den haarsträubenden Abspielfehlern der TSV, die sich nach dem 22:17 der Löwen (38.) einen Konter nach dem anderen fing und spätestens beim 27:17 der Badener (43.) natürlich nichts mehr zu bestellen hatte. Kim Ekdahl du Rietz fing sogar einen Wurfversuch von Borut Mackovsek (!) und bediente Groetzki zu einem weiteren Tempogegenstoß – die Höchststrafe für den Rückraumwerfer der Norddeutschen. Nachdem Bjarte Myrhol den 30. Treffer für die Löwen erzielt hatte (30:20, 48.) war die Partie entschieden, wobei die Löwen keinen Gang zurückschalteten, sondern bis zum Schlusspfiff noch einiges für das Torverhältnis taten. von Thorsten Hof