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Löwen stürmen ins DHB Pokal Viertelfinale

Klarer Sieg gegen die Füchse Berlin

Die Rhein-Neckar Löwen stehen im Viertelfinale des DHB-Pokals. Im Achtelfinale gegen die Füchse Berlin gewannen die Badener am Mittwochabend im „Auswärtsspiel“ in der Ludwigshafener Friedrich-Ebert-Halle vor 1738 Zuschauern mit 29:23 (16:13). Die Badener hatten in der Anfangsphase ein paar Probleme mit dem Hauptstadtclub, eine Abwehrumstellung erwies sich dann jedoch als geeignetes Mittel gegen den Pokalsieger von 2014.

Die Rhein-Neckar Löwen sind damit nur noch einen Schritt vom Final-Four-Turnier entfernt. Die Auslosung für die Begegnungen der Runde der letzten acht Mannschaften erfolgt am kommende Sonntag in Berlin. „Es ist schön, eine Runde weiter zu sein. Den nächsten Schritt nach Hamburg wollen wir jetzt natürlich auch gehen“, sagte Mads Mensah Larsen: „Einen Wunschgegner für die Auslosung habe ich nicht, wir nehmen es, wie es kommt.“

Nach rund 15 Spielminuten hatte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen genug gesehen. Der Däne legte die Grüne Karte. Die offensive 3:3-Abwehrformation hatte bis dahin nicht die Leistung gezeigt, die sich der Übungsleiter der Gelbhemden versprochen hatte. Die Berliner fanden recht einfach Lücken im Abwehrverbund der Badener, kamen immer wieder zu guten Wurfmöglichkeiten und somit zu einfachen Toren. „Das hat nicht so gut geklappt“, so Larsen. „Wir haben zu viele einfache Tore kassiert, waren zu offensiv“, monierte Jacobsen. Löwen-Schlussmann Mikael Appelgren hatte es ohne die Unterstützung seiner Vorderleute schwer, seine Klasse zu zeigen. Der Schwede hatte bis dahin nur drei Bälle abwehren können.

Mit der Umstellung auf die 6:0-Abwehr, mit Gedeon Guardiola und dem nach Oberschenkelproblemen wiedergenesenen Stefan Kneer, stand die Defensive der Gastgeber dann aber besser. „Das hat dann richtig gut funktioniert“, sagte Larsen. Den Löwen gelang es nun, die Berliner in schwierigere Wurfpositionen zu zwingen, sodass Appelgren sich ein um das andere Mal auszeichnen konnte. In der zweiten Hälfte des ersten Durchgans wehrte der Torwart sieben Bälle ab und kassierte in diesem Zeitraum nur vier Gegentreffer – eine sehr, sehr starke Bilanz.

Gestützt auf diese Abwehr konnten die Löwen sich nach einem ausgeglichenen Beginn der Begegnung – die Badener führten 3:1 (5.) und 6:4 (11.), bevor die Gäste kurzzeitig vorne lagen (6:7 (13.) und 7:8 (15.)) – langsam absetzen. In ihrer stärksten Phase vor der Pause zogen die Gelbhemden vom 10:10 (20.) auf 15:11 (24.) davon. Während in der Anfangsphase vor allem Patrick Groetzki und Rafael Baena treffsicher agierten, waren es jetzt Akteure aller Positionen, die trafen.

Allerdings versäumten es die Gastgeber, sich in den letzten Minuten der ersten Hälfte weiter abzusetzen und die Partie zumindest schon vorzuentscheiden. Wie schon in der Anfangsphase scheiterten die Löwen (zu) oft an Berlins Nationaltorhüter Silvio Heinevetter, ließen unter anderem zwei Tempogegenstöße aus. So lagen die Gäste zur Halbzeit beim 13:16 aus ihrer Sicht noch auf Schlagdistanz.

Das blieb auch zu Beginn des zweiten Durchgangs so, weil den Löwen nur ein Treffer in den ersten sieben Minuten der zweiten Halbzeit gelang. Da die Abwehr aber weiterhin sehr sicher stand, kamen die Berliner nicht näher als auf zwei Treffer (15:17/37.) heran. Anschließend setzten sich die Gastgeber wieder weiter ab, führten nach 42 Spielminuten beim Stand von 21:16 erstmals in der Begegnung mit fünf Toren. Diesen Vorsprung konnten die Löwen dann erstmal halten, auch weil der in der zweiten Halbzeit für Alexander Petersson gekommene Harald Reinkind zuverlässig traf. „Harald ist mit seinen Qualitäten als Shooter gegen so eine defensiv eingestellte Abwehr sehr wichtig für uns“, lobte Patrick Groetzi: „Er hat das sehr gut gemacht.“

Die Löwen mussten allerdings recht lange bangen, ob der Vorsprung reichen würde, weil sie in der zweiten Hälfte im Angriff einfach nicht mehr so konsequent und torhungrig agierten wie noch vor der Pause. „Wir haben es nicht geschafft, uns deutlich abzusetzen“, sagte Reinkind. Die Berliner kamen daher auch in der Schlussviertelstunde mehrfach noch auf zwei Treffer (beispielsweise beim 21:23 und beim 22:24) heran, bevor sich die Gastgeber durch zwei erfolgreiche Abschlüsse von Kapitän Uwe Gensheimer (einen per Siebenmeter, einen per Tempogegenstoß) auf vier Treffer absetzen konnten. Zu diesem Zeitpunkt waren noch fünf Minuten zu spielen und selbst eine extrem offensive Deckung der Berliner half dem Hauptstadtklub nicht mehr – im Gegenteil: die Räume nutzte vor allem Reinkind zu zwei weiteren Treffern. „Es hat richtig Spaß gemacht, in dieser kleinen Halle zu spielen, die Stimmung war richtig gut“, schwärmte Groetzki.

Rhein-Neckar Löwen – Füchse Berlin 29:23 (16:13)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Richard Stochl (für einen Siebenmeter) –  Schmid (3), Gensheimer (5/2), Kneer, Sigurmannsson (n.e.), Baena Gonzalez (6), Larsen (1), Reinkind (5), Guardiola (1), Steinhauser (n.e.), Groetzki (4), Ekdahl du Rietz (2), Pekeler (n.e.), Petersson (2)

Füchse Berlin: Heinevetter, Petr Stochl (n.e.) – Wiede (1), Elisson (1), Vukovic (2), Struck, Gojun (2), Vrazalic, Weyhrauch (2), Nenadic (4/3), Tönnesen (1), Plaza Jimenez (2), Nielsen (4), Petersen (4)

Trainer: Nikolaj Jacobsen – Erlingur Richardsson

Schiedsrichter: Hartmann/Schneider

Zuschauer: 1738

Strafminuten: 2/2

Siebenmeter: 3/2 – 3/3

Gensheimer scheitert an Heinevetter

Zeitstrafen:  Guardiola (2) – Gojun (2)

Rote Karte:

Spielfilm: 3:1 (5.), 6:4 (11.), 6:7 (13.), 12:10 (21.), 15:11 (24.), 16:13 (Hz.), 19:15 (39.), 22:17 (45.), 23:21 (49.), 26:22 (54.), 29:23 (Ende)

Beste Spieler: Appelgren, Baena, Reinkind – Heinevetter.