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Löwen und Nielsen einigen sich (MM)

Vergleich mit Abstrichen für beide Seiten

KRONAU. Das Beben erschütterte zuerst den dänischen Spitzenklub AG Kopenhagen, die Schockwellen in der Handball-Welt waren aber bis ins Badische zu spüren – vor allem, weil der Ausstieg von Jesper Nielsen bei seinem Heimatverein immer wieder mit noch ausstehenden Zahlungen an die Rhein-Neckar Löwen in Verbindung gebracht wurde. Dort sorgte Nielsen bis in die vergangene Saison ebenfalls als Geldgeber und Aufsichtsratschef immer wieder für Schlagzeilen. Für den Vertragszeitraum bis 2015 wurde teilweise mit bis zu 15 Millionen Euro spekuliert, die der dänische Unternehmer den Löwen zugesagt hätte.

Zwei Millionen Euro eingespart

Für die Badener ist das Kapitel nach eigener Darstellung nun allerdings abgehakt. „Jesper Nielsen ist nicht in der Situation, die ursprünglichen Verträge erfüllen zu können. Aber wir haben uns getroffen und einen Vergleich gefunden“, teilte Geschäftsführer Thorsten Storm gestern am Rand des Trainingsauftakts mit – ohne Details zu nennen. Fest steht aber: Nielsen wird einen Restbetrag der ausstehenden Summe überweisen. „Ein Vergleich beinhaltet Verpflichtungen“, bestätigte Storm, der aber nicht auf die vollen Beträge hoffen kann: „Beide Seiten mussten Abstriche machen.“

Der Geschäftsführer geht davon aus, dass die nun verhandelten Zusagen auch eingehalten werden. „Alles andere wäre ein Vorschuss auf Sorgen“, will sich der Löwen-Manager nicht weiter mit Eventualitäten befassen und kann mit Blick auf die neue Saison ruhig schlafen. „Wir müssen natürlich weiter hart arbeiten und setzen auf die Erlöse aus Marketing und Ticketverkauf. Aber wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und die Signale ja schon im vergangenen Jahr erkannt“, sieht der 47-Jährige die Löwen für die anstehende Spielzeit gerüstet und verwies auf Einsparungen von rund zwei Millionen Euro. „Jetzt freuen wir uns auf die Zukunft“, sieht Storm in der zwischenzeitlichen Notlage auch eine Chance für junge Spieler. th