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Löwen verlieren nach 40 Minuten den Faden

34:37-Niederlage bei der SG Flensburg-Handewitt

Die Rhein-Neckar Löwen haben einen weiteren Rückschlag im Kampf um die direkte Champions-League-Qualifikation einstecken müssen: Die Badener verloren am Samstag das Top-Duell der Toyota Handball-Bundesliga bei der SG Flensburg-Handewitt mit 34:37 (18:17) und haben nun schon elf Miese auf dem Konto. „Über lange Strecken haben wir sehr gut gespielt und hatten die Partie 40 Minuten im Griff“, sagte Löwen-Trainer Guðmundur Guðmundsson im anschließenden Pressegespräch und fügte an: „In der ersten Hälfte lief sehr viel nach Plan, wir haben wenig Fehler gemacht. In den letzten 20 Minuten haben wir dann den Faden verloren. Nach den zwei Mal zwei Minuten war das Spiel weg, dann haben wir unsere Linie verloren, zu schnell abgeschlossen und frustriert im Angriff agiert. Das hat Flensburg mit Gegenstößen bestraft. „Gegen Hamburg hatten wir das Duell über 50 Minuten im Griff, heute waren es 40 Minuten. Aber dann haben sich die Fehler gehäuft. Wir wussten schon vorher, dass es hier schwer werden würde und wenn du hier etwas reißen willst, musst du deutlich besser sein als der Gegner“, ergänzte Manager Thorsten Storm. „Wir haben am Mittwoch gegen Hamburg und heute in Flensburg zwei sehr gute Spiele gemacht, aber unterm Strich stehen wir mit leeren Händen da“, meinte Spielmacher Andy Schmid.

Noch ohne Žarko Šešum (Bänderriss im Ellenbogen), aber dafür wieder mit Krzysztof Lijewski (Mandelentzündung) im Kader lieferten die Löwen in der mit 6.022 Zuschauern gefüllten Campushalle im ersten Abschnitt eine kämpferische Glanzleistung ab. Drei Tage nach dem bitteren Achtelfinal-Aus im DHB-Pokal gegen den HSV Hamburg präsentierten sich die Badener mit einer Super-Moral. Sie liefen fast die komplette Spieldauer vor der Pause einem Rückstand hinterher – aber das brachte die Löwen keineswegs aus der Ruhe. Beim 11:8 (18.) und 12:9 (21.) lagen sie gar mit drei Toren hinten – aber die Guðmundsson-Sieben schlug zurück. Beim 12:12 (23.) war der Ausgleich wieder hergestellt. Und auch als sie mit 12:14 (24.) und 14:16 (27.) ins Hintertreffen gerieten, hatten die Löwen die richtige Antwort parat und gingen wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff – zum ersten Mal in diesem Duell überhaupt – in Führung 18:17 (30.).

Nach dem Wechsel bauten die Löwen in einer von beiden Seiten mit offenem Visier geführten Begegnung ihre Führung zum 18:21 (35.) aus. Dann aber drehten die Flensburger die Partie. Zu schnell und zu unkonzentriert schlossen die Badener in dieser Spielphase ab – und die Nordlichter bestraften die Fehler eiskalt. Zwar keimte beim 28:27 (46.) noch einmal Hoffnung im Löwen-Lager auf, aber nun machte sich auch das häufige Spiel in Unterzahl bemerkbar. Mit der Kraft und der Disziplin schwand eben auch zunehmend die Konzentration – und längst hatte sich auch der achte Mann in der Flensburger Campushalle bemerkbar gemacht: Das Publikum peitschte sein Team nach vorne und trug es schließlich zum Erfolg.

SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Rasmussen (bei einem Siebenmeter und ab 49.) – Glandorf (9), Mogensen (5), Kaufmann (4) – Svan Hansen (1), Eggert (9/4) – Knudsen (3) – Karlsson, Szilagyi (1), Mocsai (n.e.), Đorđić (4), Heinl (1), Bastian (n.e.).
Rhein-Neckar Löwen: Stojanović, Fritz (bei zwei Siebenmetern und ab 47.) – Lijewski (1), Schmid (3), Bielecki (4) – Groetzki (8), Gensheimer (10/4) – Myrhol (3) – Roggisch (1), Müller (4), Čupić, Lund, Gunnarsson (n.e.), Ruß (n.e.).
Strafminuten: Knudsen (4), Heinl (2), Szilagyi (2) / Lijewski (2), Lund (4), Roggisch (2), Myrhol (2), Gensheimer (2), Müller (4).
Disqualifikation: Roggisch (60.).
Trainer: Ljubomir Vranjes – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 6.022.
Schiedsrichter: Robert Schulze/Tobias Tönnies (Magdeburg).
Zeitstrafen: 4 / 8.
Spielfilm: 3:1 (4.), 4:4 (7.), 8:8 (15.), 11:8 (18.), 12:12 (23.), 14:13 (24.), 16:16 (28.), 17:18 (Hz.); 18:21 (35.), 23:22 (38.), 26:23 (41.), 27:24 (43.), 28:27 (46.), 31:28 (48.), 34:29 (54.), 36:32 (58.), 37:34 (Endstand).
Siebenmeter: 5/4 – 4/4.
SG Flensburg-Handewitt: Eggert scheitert an Fritz.
Beste Spieler: Eggert, Glandorf – Groetzki, Gensheimer.