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Löwen vor ganz kniffliger Aufgabe

Baden-württembergisches Landesderby steigt am Samstag in Göppingen

Nach dem Erfolg gegen Flensburg folgt für die Rhein-Neckar Löwen am Samstag (20.15 Uhr/Rhein-Neckar Fernsehen und Baden TV übertragen live) eine ganz knifflige Aufgabe: das Auswärtsspiel beim baden-württembergischen Rivalen Frisch Auf Göppingen. Gewinnen die Badener, wäre es der fünfte Sieg im fünften Saisonspiel.

Der Mittwochabend war ein Tag, wie ihn sich ein Löwen-Fan wünscht. Ein Spitzenspiel in der SAP Arena. Und zwar ein Spitzenspiel, das die Löwen gewannen, mit 29:22 gegen die SG Flensburg-Handewitt, für viele Experten der Meisterschaftsfavorit in der gerade angelaufenen Spielzeit. Die Löwen sind also erneut richtig klasse in die Saison gestartet, haben die ersten vier Spiele, allesamt gegen alles andere als einfache Gegner, gewonnen – zum Teil auch recht deutlich gewonnen. Doch von allzu viel Euphorie wollte Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson nichts hören: „Natürlich haben wir gegen Flensburg sehr gut gespielt und sind zufrieden mit unserer Leistung. Aber wir müssen jetzt auf dem Boden bleiben.“

Das gilt für die restliche Saison. Das gilt aber ganz besonders für das nächste Spiel am Samstagabend. Denn eine Partie, in der das Schlusslicht den Spitzenreiter empfängt, ist die Begegnung der Löwen in Göppingen nur auf dem Papier. „Frisch Auf ist eine sehr starke Mannschaft“, urteilt Gudmundsson über den Tabellenletzten. Göppingen hat zwar alle bisherigen vier Saisonpartien verloren, hatte – und hat – aber ein enorm schwieriges Auftaktprogramm mit Auswärtsspielen in Flensburg (24:25) und bei den Füchsen Berlin (23:28). Dazu zwei nicht unbedingt als leichte Heimspiele einzustufende Partien gegen den SC Magdeburg (29:31) und die TSV Hannover-Burgdorf (28:32). „Der Tabellenplatz sagt gar nichts über das Leistungsvermögen von Göppingen aus. Gegen Flensburg beispielsweise haben sie überragend gespielt“, konnte Gudmundsson nach dem Videostudium berichten.

Der Isländer wird nicht müde, vor dem angeschlagenen Gegner zu warnen. Einem Gegner, der in der Vergangenheit vor allem zu Hause gerne mal über sich hinauswuchs, in der Vorsaison beispielsweise den THW Kiel in der EWS-Arena bezwang. „Es war dort nie einfach. Und es wird dort auch nie einfach werden“, sagt Gudmundsson. Allerdings können die Löwen mit breiter Brust in die Partie gegen Frisch Auf gehen. „Wir müssen das Selbstbewusstsein des guten Starts mitnehmen, es nützen“, sagt der Coach, der vor allem wieder eine starke Abwehrleistung seiner Mannschaft erwartet.

Bei den Löwen fiebert  Rechtsaußen Rajko Prodanovic seinem Debüt im gelben Jersey entgegen, die Freigabe des Serben ist inzwischen in Mannheim eingetroffen. Fraglich ist neben den Langzeitverletzten Alexander Petersson (Schulter), Zarko Sesum (Knie) und Marius Steinhauser (Kreuzbandriss) weiterhin Nikola Manojlovic (Rückenprobleme). „Er macht Fortschritte, vielleicht reicht es für Göppingen“, sagt Gudmundsson. Unsicher ist zudem der Einsatz von Bjarte Myrhol. Der Kreisläufer musste gegen Flensburg wegen einer Verletzung am Kopf raus.

Bei Göppingen, bei denen Trainer Velimir Petkovic den Verein am Saisonende nach zehn Jahren verlassen wird, gab es im Sommer – nach einer Spielzeit, die mit einem enttäuschenden elften Platz und dem Halbfinal-Aus im EHF-Cup gegen die Löwen endete – einige Umbauarbeiten am Kader: Der Ex-Löwe Michael Haaß ging nach Magdeburg, Pavel Horak zu den Füchsen Berlin und Maximilian Schubert nach Lübbecke. Dafür kamen unter anderem Michael Kraus (Hamburg), Nikola Marinovic (Wetzlar) und Evgeni Pevnov (Berlin).