Veröffentlichung:

Löwen vor Magdeburg: „Wir werden heiß sein“

Andreas Palicka verspricht höchste Konzentration auf Heimspiel am Donnerstag / Karten werden langsam knapp

Genug gefeiert. Seit Dienstagmorgen richten die Rhein-Neckar Löwen alle Gedanken und Kräfte auf das Heimspiel gegen den SC Magdeburg aus. Am Donnerstag, 10. Mai, ab 19 Uhr gibt es in der SAP Arena nur eine Maßgabe: mit einem Sieg einen weiteren Schritt auf dem Weg zur dritten Meisterschaft in Folge gehen. Karten für die Partie gibt es noch an allen Vorverkaufsstellen, unter der Hotline 0621/18190333 und online. Ob es auch noch Tickets an der Abendkasse geben wird, ist nach jetzigem Stand schwer abzuschätzen. Wer sicher gehen will, besorgt sich seine Karten im Voraus. Einlass in die Arena am Donnerstag ist ab 17.30 Uhr.

Nachdem die Mannschaft am Sonntagabend in Frankfurt gelandet, mit dem Bus nach Kronau ans Trainingszentrum gefahren worden war und in einem Restaurant mit einem Essen den Jubeltag beschaulich beschlossen hatte, genossen die Spieler den freien Montag in vollen Zügen. „Das konnten wir nach diesem harten Wochenende mit 120 Minuten am Limit auch sehr gut gebrauchen“, sagt Hendrik Pekeler mit Blick auf so manches „Wehwehchen“, das man nach einer solch außergewöhnlichen Belastung zu verbuchen habe. Peke selbst hatte im Finale gegen Hannover-Burgdorf zwei Schläge dahin bekommen, wo es Männern besonders wehtut. Vor dem Training am Dienstagnachmittag war das aber glücklicherweise schon wieder fast vergessen. Als besonders schwer, den Fokus vom Pokaltriumph zurück auf die Meisterschaft zu lenken, habe er es nicht empfunden: „Immerhin kämpfen wir das ganze Jahr dafür, diesen Titel zu holen.“ Am Donnerstag erwartet er einen hochkonzentrierten und topmotivierten Gegner, nachdem die Löwen dem SCM im Pokal-Halbfinale beim 31:24 keine Chance gelassen hatten. „Die Magdeburger werden eine Reaktion zeigen wollen. Aber wir sind zuhause ungeschlagen, wollen den Fans den Pokal präsentieren und zeigen, dass wir auch weiterhin in unserer Arena nicht zu schlagen sind“, sagt Hendrik Pekeler.

„Wollen den Meistertitel in Mannheim behalten“

Ähnlich sieht das Andreas Palicka. Falls die Magdeburger mit satten und lahmen Löwen rechneten, lägen sie damit falsch. „Wir werden heiß sein und hoffen auf die 100-prozentige Unterstützung unserer Fans“, sagt der Löwen-Torwart und fügt an: „Wir wollen den Meistertitel in Mannheim behalten.“ Wie Kollege Pekeler sei es ihm nicht schwergefallen, sich direkt wieder auf die nächste Aufgabe zu fokussieren: „Der Pokal ist vergessen, jetzt geht es um die Meisterschaft. Wir haben die Chance auf das Double – so einfach ist Handball.“ Wobei. Ganz so einfach dann doch nicht. Zwei K.o.-Spiele auf höchstem Niveau in zwei Tagen beim REWE Final Four, danach drei Tage frei und zwei Spiele innerhalb von vier Tagen gegen absolute Spitzenteams in der DKB Handball-Bundesliga: Das ist auch für einen Andreas Palicka nichts, das man mal so im Vorbeigehen erledigt. „Das ist eine eisenharte Woche. Jetzt müssen wir zeigen, dass wir Männer sind und genug Kraft haben, das zu meistern. Wir können zwei Riesenschritte zum Meistertitel machen. Klar ist aber auch, dass wir dafür wieder Vollgas geben müssen.“

In Magdeburg brennt man derweil darauf, sich bei der Revanche für die Pokalpleite von einer ganz anderen Seite zu präsentieren. „Wir haben nicht unser wahres Gesicht gezeigt“, sagte SC-Trainer Bennet Wiegert nach der deutlichen Niederlage in Hamburg. Beim „Re-Match“ fünf Tage später in Mannheim werden die Grün-Roten versuchen, diesen schlechten Eindruck zu korrigieren. „Die Löwen werden nicht im Feiermodus sein. Sie wissen genau: Bei einem Sieg gegen uns werden sie dem Meistertitel ein großes Stück näher sein“, sagte Rechtsaußen Robert Weber auf der Homepage des SC Magdeburg. Er erwarte auch am Donnerstag „bissige Löwen“. Weber hatte in Hamburg eine überragende Leistung geboten, sich keinen Fehlwurf geleistet und unter anderem acht (!) Siebenmeter gnadenlos versenkt. Am Donnerstag wird es auch darauf ankommen, dem Österreicher die Showbühne nicht alleine zu überlassen. „Wir haben in Hamburg gewonnen, weil wirklich jeder bei uns seine Leistung gebracht hat“, sagt Hendrik Pekeler. Dasselbe gilt es nun, bei der Neuauflage im Spitzenspiel des 31. Spieltages der DKB Handball-Bundesliga abzurufen. Der SCM hat in der Liga seit November nicht mehr verloren, sich mittlerweile auf Platz drei vorgekämpft und Tuchfühlung zur Champions-League-Qualifikation aufgenommen. 

Rendez-Vous mit dem DHB-Pokal

Rund um die Partie haben die Löwen diverse Fan-Aktionen geplant. So wird es die Gelegenheit geben, sich mit dem DHB-Pokal fotografieren zu lassen und das Objekt der Begierde nach 13 langen Jahren und 10 vergeblichen Anläufen endlich in Händen zu halten. Zudem steht die Mannschaft nach dem Spiel für eine große Autogrammstunde zur Verfügung und eine ausreichende Menge an Pokalsieger-Shirts zum Verkauf. Was sonst noch so passiert, wird ein hoffentlich sportlich wie emotional ergreifender Abend zeigen.