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Löwen wenden Blamage mit größter Mühe ab

Die Blamage wurde gerade noch einmal abgewendet. In der zweiten Runde des DHB-Pokals gewannen die Rhein-Neckar Löwen gestern Abend vor 1200 Zuschauern in der Verlängerung beim Zweitligisten TV Bittenfeld mit 33:32. Nach der regulären Spielzeit hatte es 27:27 gestanden. „Ich bin tot, aber immerhin hat meine Mannschaft überlebt. Und das ist das Wichtigste“, meinte ein mitgenommener Löwen-Trainer Ola Lindgren: „Die erste Halbzeit war eine riesige Enttäuschung.“

Die Löwen gingen von der ersten Minute an vollkommen unkonzentriert zu Werke. Die Einstellung fehlte, der Kampfgeist ebenfalls – man versuchte es mit spielerischen Mitteln, doch auch das ging gründlich daneben. Zu keiner Zeit war erkennbar, wer nun der Erst- und wer der Zweitligist sein sollte. Ausdruck der badischen Überheblichkeit: Uwe Gensheimer, Snorri Gudjónsson und Ólafur Stefánsson verwarfen in der ersten Halbzeit jeweils einen Siebenmeter. Nach 16 Minuten lagen die Gelbhemden bereits mit 5:8 zurück, doch es sollte noch viel schlimmer kommen. Halbherzige Würfe aufs Tor oder katastrophale Fehlpässe – so sah das überhastete Angriffsspiel der Badener aus. Und da auch in der Abwehr der Biss fehlte, baute Bittenfeld den Vorsprung auf 17:9 zur Pause aus.

Nach dem Seitenwechsel lief es für die Löwen deutlich besser. In der Deckung wurde beherzt zugepackt und im Angriff wesentlich zielstrebiger agiert. Uwe Gensheimer tat sich einmal mehr als treffsicherer Anführer hervor und brachte sein Team auf 22:24 (47.) heran. Der Linksaußen verkürzte auch vier Minuten vor Schluss auf 24:25. Bittenfeld wackelte nun, konnte sich aber dann wieder auf den bärenstarken Schlussmann Bastian Rutschmann verlassen. Gegen Bjarte Myrhol, Gudjon Valur Sigurdsson und Gensheimer verhinderte er mit Glanzparaden den Ausgleich, Karol Bielecki besorgte schließlich das 25:25 (57.). Doch die Löwen nutzten den psychologischen Vorteil nicht. Der Zweitligist zog auf 27:25 davon und sah wie der sichere Sieger aus, doch mit dem Schlusspfiff verwandelte Stefánsson einen Siebenmeter zum 27:27.

Die Verlängerung begann mit einer Roten Karte für Oliver Roggisch, der seine dritte Zeitstrafe kassierte. Trotzdem besorgte Bielecki die erstmalige Führung zum 31:30 (66.). Es blieb eine enge Partie, doch am Ende jubelten die Gelbhemden.

Löwen: Szmal, Fritz – Sigurdsson (5), Prieto (1), Groetzki (4) – Bielecki (5), Gudjónsson, Stefánsson (6/3)- Roggisch, Gensheimer (10/1), Manojlovic (1), Myrhol, Müller (1).

Von Marc Stevermüer

23.09.2009