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Löwen wollen auch ohne Heimvorteil zwei Punkte (RNZ)

Die Löwen freuen sich auf das Weltrekordspiel gegen den HSV, opfern aber ihren Heimvorteil

Kronau. Die Stimmung rings um das Kronauer Trainingszentrum war gestern bestens. Locker und gelöst. Die Vorfreude auf den Bundesliga-Kracher gegen den HSV Hamburg ist bei den Rhein-Neckar Löwen riesig. Denn es ist bekanntlich kein alltägliches Duell: Gespielt wird im Stadion, nicht in der Halle. Der kleine Harzball wird am Samstag ab 18.15 Uhr in der Frankfurter Commerzbank-Arena beim „Tag des Handballs“ fliegen. Und das vor über 40.000 Fans: Weltrekord! „Das wird ein ganz tolles Event für alle Beteiligten.“ Sagte Lars Lamadé, der Geschäftsführer der Gelben. Und lachte.

Aber bei all der Freude, es schwingt auch eine gehörige Portion Skepsis mit. Warum? Na, weil die Löwen ihren Heimvorteil aus der Hand gegeben haben. Lamadé sagt zwar: „Für den Handball macht man das gerne.“ Aber eben auch: „Das Wichtigste am Samstag ist, dass wir beide Punkte mit zurück nach Kronau nehmen.“

Momentan sowieso, schließlich fühlen sich die Besten aus dem Südwesten pudelwohl auf der Pole Position. Zudem hat der THW Kiel, der große Rivale, ja auch wieder „Schützenhilfe“ geleistet. Am Mittwoch kenterten die Krisen-Riesen von der Ostsee in Balingen. Mit 21:22. Richtig, eigentlich unvorstellbar – aber wahr.

Die Löwen können gut damit leben, vermeiden jedoch jegliche Form von Schadenfreude. Jacobsen, der Ex-Kieler, und jetzige Löwen-Trainer sagt es so: „Für die Liga ist das gut, es bleibt spannend.“ Wobei das ohnehin nicht sein Thema ist.Aktuell zählt für den Dänen nämlich nur eins: der HSV. Der Fast-Zwangsabsteiger der Vorsaison. Viele gute Spieler haben die finanziell angeschlagenen Hansestädter im Sommer verlassen. Allerdings eben nicht alle: „Die erste Sieben“, zieht Jacobsen die Augenbrauen hoch, „die erste Sieben ist immer noch richtig stark.“ So stark, dass sie wohl jeden Bundesligisten schlagen kann. Das Löwen-Ziel für Mainhattan ist deshalb klar: Druck aufbauen, Tempo machen. Und den HSV somit zum Wechseln der Stammformation zu zwingen. Jacobsen weiß das genau. Er grinst: „Dann sind sie schlagbar.“

Vor der ungewohnten Umgebung hat er keine Angst. Jacobsen, der Spaßvogel: „Im Endeffekt hoffen wir mal, dass das Spielfeld dort auch 40 mal 20 Meter groß sein wird. Und ich denke auch nicht, dass meine Jungs plötzlich meinen, sie müssten mit den Füßen spielen.“

Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. Gerade die Situation beim Torwurf sei eine andere, erklärt Olli Roggisch. Der Co-Trainer: „Dir fehlen die Fixpunkte hinter dem Tor, das wird anfangs sicher etwas komisch sein.“

Von Daniel Hund