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Löwen wollen wieder in Tritt kommen

Mannheim. Zunächst schnaufte Gudmundur Gudmundsson erst einmal kräftig durch. Seine ganz persönliche Odyssee lag schließlich noch gar nicht so lange zurück. Der Trainer des Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen war in dieser Woche als Coach mit der isländischen Auswahl unterwegs und nach einem Sieg gegen Norwegen und einer Niederlage gegen Schweden wurde auch er ein Opfer des Wetters. „Zwölf Stunden“, erzählte „Gudmi“, „zwölf Stunden waren wir unterwegs, wir sind in Kopenhagen hängen geblieben.“ Da war es natürlich gut, dass wenigstens nicht alle seine Spieler die gleichen Probleme hatten. „Wir haben ohne Olafur Stefansson und Bjarte Myrhol gespielt, die sollten sich erholen.“

Vor dem Spiel am Sonntag um 17.30 Uhr in der SAP Arena gegen den VfL Gummersbach sind alle Nationalspieler wieder wohlbehalten zurück. Nur Spielmacher Börge Lund hat Probleme mit dem Fuß, weshalb auch er diese Woche nicht im Einsatz war. „Die Pause war wichtig für ihn“, sagt Gudmundsson, „ich gehe davon aus, dass er am Sonntag spielen kann.“ Und dann erinnerte er noch einmal an die vergangenen Wochen. „Unser Programm war eine unglaubliche Belastung.Wir haben mit hohem Tempo gegen starke Gegner gespielt.“ In der Bundesliga gegen Flensburg, Hamburg und Kiel, in der Champions League, in der „Todesgruppe“, gegen Kiel und Celje.

Genauso dicht gedrängt ist das Programm jedoch noch bis zum Jahresende, bis zur WM-Pause. „Wir haben in 18 Tagen noch sechs Spiele,“ sagt der Löwen-Dompteur, da kam die Pause in dieser Woche also für einige Spieler gerade recht. Auch wenn Manager Thorsten Storm ein Haar in der Suppe findet: „Gummersbach hat eine Trainingswoche hinter sich, bei denen war nur Adrian Pfahl weg. Wir aber müssen erst einmal wieder in Tritt kommen. Wenn wir aber da weiter machen,wo wir aufgehört haben, werden wir gewinnen.“ Linkshänder Pfahl war mit sechs Treffern erfolgreichster deutscher Nationalspieler beim 28:22-Sieg gegen die polnische Auswahl, in der mit Karol Bielecki und Grzegorz Tkaczyk auch zwei Löwen spielten.

Interessant wird beim Spiel gegen den Altmeister, welche Leistung der künftige Löwen-Keeper Goran Stojanovic im Spiel seines derzeitigen gegen den künftigen Arbeitgeber abliefern wird. „Gegen Hamburg hat er sehr gut gehalten, wir werden erleben, wie er gegen uns spielt. Er ist ein sehr guter Torhüter,“ sagte gestern Gudmundur Gudmundsson.

Das Spiel am nächsten Samstag (18.12.) gegen den Nachbarn, die „Eulen“, hätte durchaus in der SAP Arena stattfinden können. „Friesenheim wollte nicht“, sagt Thorsten Storm, „obwohl Daniel Hopp ein gutes Angebot gemacht hat und es kein Risiko gegeben hätte,“ zeigte der Manager Unverständnis, „da hätte man für die Region mehr draus machen können und schließlich sind sie ein Partner von uns.“

Von Hasso Waldschmidt

 11.12.2010