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Löwen zeigen zwei Gesichter

Badener unterliegen im DHB-Pokal-Viertelfinale in Flensburg mit 20:24

Die Rhein-Neckar Löwen haben das LUFTHANSA Final Four  in Hamburg verpasst. Der badische Handball-Bundesligist unterlag am Dienstagabend in der Runde der letzten Acht beim Ligakonkurrenten SG Flensburg-Handewitt mit 20:24 (12:11) und schied damit aus dem DHB-Pokal-Wettbewerb aus.

„Das war heute für mich schwarz und weiß. Mit der ersten Hälfte war ich sehr zufrieden. Aber die zweite fing schon schlecht an. Vor allem im Angriff haben wir zu langsam agiert, uns unterliefen zu viele Fehler, Fehlwürfe und Fehlpässe. Das hat Flensburg eiskalt ausgenutzt“, bilanzierte Trainer Gudmundur Gudmundsson beim anschließenden Pressegespräch in der FLENS-ARENA. Manager Thorsten Storm meinte: „Leider haben wir in der ersten Halbzeit unsere Chancen nicht konsequent genutzt und damit eine bessere Ausgangsbasis für den zweiten Abschnitt verpasst. Im zweiten Durchgang wurden wir dann dafür bestraft.“

In diesem Alles-oder-Nichts-Duell bei den heimstarken Nordlichtern (Neun Spiele, neun Siege) zeigten sich die Löwen zu Beginn unbeeindruckt von der Kulisse in der „Hölle Nord“, stellten eine kompakte Deckung vor einem sehr gut disponierten Keeper Niklas Landin (neun Paraden in der ersten Hälfte) hin. So kassierten die Badener nach 30 Minuten nur elf Gegentore, allerdings bei aller Disziplin und Ruhe, die sie im Positionsangriff an den Tag legten, unterliefen den Löwen in der Offensive doch zu viele technische Fehler.  Die verhinderten nicht nur eine deutlichere Führung, sondern ließen den hart erkämpften Vorsprung gegen Ende des ersten Abschnitts auch wieder zusammenschmelzen. Ein 3:0-Lauf der Flensburger brachte den 11:11-Ausgleich (29.). Nach der Auszeit von Coach Gudmundsson verwandelte Sesum den in der Folge angesagten Spielzug zur Pausenführung. 

In den ersten 30 Minuten marschierten die Löwen stets vorneweg, aber nach dem Wechsel lief das Duell dann in die andere, für die Badener in die falsche Richtung. Ein Doppelpack von Linkshänder Svan Hansen bedeutete das 12:13 (34.), das Ekdahl du Rietz noch postwendend egalisieren konnte. Dann aber kamen die Würfe der Löwen nicht mehr präzise genug, die Durchschlagskraft aus dem Rückraum fehlte. Und Mattias Andersson im Kasten der SG parierte, brachte immer wieder die Hand an den Ball. So lagen die Badener ruckzuck mit drei Treffern zurück – 13:16 (38.). Nur ein Tor nach der Pause und damit nach mehr als zehn Minuten. Das war zu wenig. Und der rote Faden war nicht mehr zu erkennen. Die Löwen verloren im zweiten Durchgang komplett ihre Linie. Und Einzelaktionen brachten auch nicht den gewünschten Erfolg. Zu statisch war das Spiel nun im Angriff. Und Flensburg legte nach, baute den Vorsprung auf 19:14 (42.) aus. Auch, weil die Chancenverwertung nun weit in den roten Bereich driftete, wurde es in der Folge ganz bitter für die Gudmundsson-Sieben. Spätestens beim  23:16 (53.) von Flensburg in Unterzahl war eine Vorentscheidung gefallen. Zu harmlos agierten die Badener, denen bis zu diesem Zeitpunkt gerade mal vier Törchen im zweiten Abschnitt gelungen waren.

„Nachdem wir in Rückstand geraten sind, haben wir keine Chance mehr gehabt. Wir haben gekämpft bis zum Ende, aber das war nicht genug. Denn um hier in Flensburg zu gewinnen, muss man nahezu perfekt spielen – aber das ist uns heute nicht gelungen.“ So das Fazit von Coach Gudmundsson.

SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Rudeck (n.e.) – Glandorf (3), Mogensen (7), Kaufmann (3) – Svan Hansen (4), Eggert (3/1) – Knudsen – Heinl (1), Weinhold (3), Karlsson, Machulla (n.e.), Gustafsson, von Gruchalla (n.e.).

Rhein-Neckar Löwen: Landin Jacobsen, Stojanovic (n.e.) – Petersson (2), Schmid (3/2), Ekdahl du Rietz (2) – Groetzki (1), Sigurmannsson (1) – Myrhol (3) – Roggisch,  G. Guardiola (1), I. Guardiola (2), Sesum (5), Steinhauser (n.e.), Djozic (n.e.).

Strafminuten: Karlsson (2), Heinl (4) – Ekdahl du Rietz (2), Roggisch (2), Schmid (2).
Trainer: Ljubomir Vranjes – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer:4601.
Schiedsrichter: Lars Geipel / Marcus Helbig (Steuden/Landsberg).
Spielfilm: 1:3 (5.),  5:5 (12.), 6:9 (19.), 8:11 (22.), 11:12  (Halbzeit) – 14:13 (35.), 19:14 (42.), 22:16 (50.), 23:17 (53.), 24:20  (Endstand).
Zeitstrafen: 3 / 3.
Siebenmeter: 1/1 – 2/2.
Beste Spieler: Landin-Jacobsen, Sesum – Andersson, Mogensen.