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Löwen zünden rechtzeitig den Turbo (MM)

Mannheim. Vor dem Spiel gab es Blumen für die mit Medaillen dekorierten EM-Teilnehmer der Löwen und den „Handballer des Jahres“ Uwe Gensheimer, 60 Minuten später waren nach dem 42:31 (20:16) gegen Frisch Auf Göppingen dann auch die Punkte 34 und 35 in der Bundesliga unter Dach und Fach. Zwar hielten die Schwaben eine Halbzeit lang gut mit, am Ende konnten sie dem Angriffswirbel des neuen Tabellenzweiten aber nicht standhalten. Das Ergebnis ging auch in der Höhe in Ordnung.

„Es ist einfach toll, nach den beiden Hammer-Spielen in Flensburg und gegen Veszprem eine Mannschaft wie Göppingen aus der Halle zu fegen“, freute sich Manager Thorsten Storm über den Kantersieg vor den nun anstehenden Aufgaben in der Champions League. „Die beiden jüngsten Spiele haben wir schon gemerkt. Das hat jeder am Anfang gesehen“, fasste der beste Löwen-Werfer Alexander Petersson (9 Tore) die Partie zusammen. „Aber am Ende sind wir für unsere Anstrengungen belohnt worden.“

Göppingen versuchte mit Blick auf die kraftraubende Partie der Löwen in der Champions League vom Sonntag, von Beginn an aufs Tempo zu drücken und war mit dieser Taktik gut beraten. Die Schwaben lagen gleich in Front, erst beim 5:4 gelang den Löwen, die auf den kurzfristig erkrankten Torwart Goran Stojanovic verzichten mussten, die erste Führung (9.). Petersson, der bereits im ersten Durchgang sieben seiner neun Tore erzielte, stellte beim 9:7 (14.) dann den ersten Zwei-Tore-Vorsprung der Badener her, die sich aber nicht weiter absetzen konnten, weil die Abwehr ganz entgegen der sonstigen Auftritte viel zu löchrig und teilweise auch unentschlossen war.

Abwehr tut sich lange schwer

Überhaupt lag hier die Achillesferse der Gelbhemden, die sich dagegen im Angriff wenig vorwerfen lassen mussten. 20 Tore bis zum Pausenpfiff waren schließlich ein deutliches Zeichen. Schöne Spielzüge, Tempogegenstöße, Kracher aus dem Rückraum – den Löwen-Fans wurde nichts vorenthalten. Allerdings gelang die wichtige Dreier-Serie vom 17:16 (28.) bis zum 20:16-Pausenstand auch dank der Mithilfe der Göppinger, die gegen Ende des ersten Durchgangs erst etwas den Kopf und in dieser kurzen Phase dann auch den direkten Kontakt zu den Löwen verloren.

Göppingen gab sich aber wie schon im Hinspiel, als die Schwaben einen Sieben-Tore-Rückstand aufholten, nicht auf und war beim 20:18 (33.) und Pevnovs 24:22 (38.) wieder auf Tuchfühlung. Doch angesichts dieses Warnschusses zündeten die Löwen nun den Turbo und antworteten auf diese Situation mit einem astreinen 4:0-Lauf, der das vorentscheidende 28:22 (44.) zur Folge hatte. Nun war auch Niklas Landin, der von seiner Abwehr im ersten Durchgang noch zu oft im Stich gelassen wurde, endgültig im Spiel, die Löwen hatten nun auf jede Aktion der Schwaben eine Antwort parat. Bei Göppingen konnte eigentlich nur Mimi Kraus (9 Tore) überzeugen, auf der Gegenseite drehte nun Kim Ekdahl du Rietz mächtig auf und traf fast nach Belieben. Sein 34:26 (51.) machte die Sache endgültig klar, Stefan Sigurmannsson war es dann vom Siebenmeterpunkt vorbehalten, die 40-Tore-Schallmauer zu durchbrechen (40:29, 57.), bevor Isaias Guardiola mit dem 42:31 den Schlusspunkt setzte. 

Von Thorsten Hof