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Der russische Winter wartet

Letztes Auswärtsspiel in der Gruppenphase der VELUX EHF Champions League bei St. Petersburg HC – Blick voraus auf die Achtelfinal-Auslosung am 25. Februar

Dmitri Torgowanow ist zum vierten Mal in Folge nicht zu beneiden. Zum vierten Mal trat „Pino“ als Trainer mit seinem Klub St. Petersburg HC in der VELUX EHF Champions League an, endlich die Gruppenphase zu überstehen, zum vierten Mal steht nun schon frühzeitig fest, dass der russische Vizemeister dieses Ziel verpassen wird.

Trotz des ersten Punkts im achten Spiel am vergangenen Samstag gegen RK Celje Pivovarna Lasko, ist das Aus der St. Petersburger beschlossene Sache.

Somit hat das letzte Auswärtsspiel der Rhein-Neckar Löwen in der Gruppenphase der Saison 2013/14 am Samstag um 17 Uhr deutscher Zeit (live auf Eurosport) kaum noch eine Bedeutung für die Gastgeber, während die Löwen immer noch ihre „Mission (im)possible angehen, um doch noch Erster in Gruppe A zu werden. Dafür müssten aber nach dem Handballkrimi gegen Veszprem am Sonntag (25:25) die Ungarn beide Spiele (zu Hause gegen Zagreb und in Zaporozhye) verlieren, während die Löwen beide Spiele (in St. Petersburg und gegen Celje) gewinnen – mathematisch möglich, aber wenig realistisch.

Doch eines ist nach dem achten Spieltag der VELUX EHF Champions League gewiss: Vom zweiten Platz der Gruppe A können die Löwen auch nicht mehr verdrängt werden, was den möglicherweise entscheidenden Vorteil im Achtelfinale hat, dass das Rückspiel zu Hause ausgetragen wird.

Wer der Achtelfinal-Gegner der „Gelbhemden“ wird, entscheidet sich am Dienstag, 25. Februar bei der Auslosung in Wien, die ab 11 Uhr live im Internet unter www.ehfTV.com übertragen wird. Geht man davon aus, dass die Löwen Gruppenzweiter werden, spielt man gegen einen Dritten der Gruppen B bis D.

Nimmt man die aktuellen Tabellen vor den beiden abschließenden Gruppenspieltagen, wären KIF Kolding Kopenhagen, Aalborg Handball (beide Dänemark) oder HC Metalurg Skopje die Gegner – allesamt keine einfachen Hürden. Aber entschieden ist in allen drei Gruppen noch nichts, nur so viel, dass es mit über 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit kein deutsches Duell im Achtelfinale geben wird. Hamburg und Flensburg haben sich in Gruppe D schon die ersten beiden Plätze gesichert, und dass der THW Kiel zu Hause beide Partien gegen Kielce und Porto verliert, ist wohl ausgeschlossen.

Aus der Kieler Gruppe können auch noch der letztjährige VELUX EHF FINAL4-Teilnehmer Vive Targi Kielce oder deren polnische Landsmänner von Wisla Plock Dritter werden – vor allem, da Kielce (derzeit punktgleich mit Kolding) den direkten Vergleich mit den Dänen verloren hat. Somit wäre das neue Team von Erfolgstrainer Talant Dushebajew der größtmögliche Hammer, der den Löwen im Achtelfinale blühen könnte.

In Gruppe C (ohne deutsche Beteiligung) steht Barcelona kurz vor dem Gruppensieg, rechnerisch mögliche Löwen-Konkurrenten im Achtelfinale sind dort noch Paris St. Germain (derzeit Zweiter, aber eher unwahrscheinlich) oder Vardar Skopje.

In Gruppe D steht die Entscheidung welche beiden Mannschaften hinter Flensburg und Hamburg weiterkommen, noch aus. Aalborg hat die besten Chancen, liegt je zwei Punkte vor Velenje (Slowenien) und La Rioja (Spanien) – kommt der Löwen-Gegner aus Gruppe D, wäre dies – egal, wer es ist – deutlich einfacher als ein Kontrahent aus den übrigen Gruppen.