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Löwenherz für Lebenshilfe

Spendenaktion dieser Saison soll Menschen mit Behinderung in der Region zugutekommen

Conny Löwe besucht die Lebenshilfe-Heimbewohner*innen.

„Corona hat uns hart getroffen“, sagt Kristina Funk, Vorstand der frisch fusionierten Lebenshilfe Region Mannheim-Schwetzingen-Hockenheim e.V.. Mehr als 600 Menschen mit geistiger Behinderung werden durch die Organisation unter anderem in integrativen Kindergärten, Wohnheimen und Außenwohngruppen sowie als ambulanter Dienstleister betreut. Neben der durch die Pandemie grassierenden Verunsicherung und die zur Sicherheit auferlegte soziale Distanz ist es vor allem der finanzielle Mehraufwand, der die Lebenshilfe als gemeinnützigen Verein vor riesige Herausforderungen stellt. An diesem Punkt kommen die Rhein-Neckar Löwen und ihr Projekt Löwenherz ins Spiel.

Anders als in den vergangenen Jahren, als die Löwen gemeinsam mit ihren Fans und Partnern bei den Dezember-Heimspielen Geld für soziale Einrichtungen sammelten, ruft der Handball-Bundesligist in diesem Winter dazu auf, Spenden direkt an die Lebenshilfe Region Mannheim-Schwetzingen-Hockenheim e.V. zu richten. Weil es durch die Corona-Pandemie unmöglich ist, Fans in der SAP Arena zu begrüßen, muss der Spendenaufruf dieser Saison digital erfolgen. „Wir freuen uns riesig“, kommentiert Kristina Funk die Löwen-Initiative zugunsten „ihres“ gemeinnützigen Vereins, und ergänzt: „Zum einen, weil wir das Geld sehr, sehr gut gebrauchen können. Und zum anderen, weil sie an uns denken!“

Allein der corona-bedingte Mehraufwand in Form von Masken, Desinfektionsmitteln und sonstiger Schutzausrüstung hat dem hiesigen Lebenshilfe-Verein Mehrkosten in Höhe von 750 Prozent verursacht. „Es ist ein Horror“, beschreibt Kristina Funk die Lage. Hinzukommen weitere anstehende Investitionen, die sich auch während einer Pandemie nicht verschieben lassen. Als konkretes Projekt, das sie mit der Löwenherz-Spende verknüpfen möchte, nennt die Vorständin neue Aufzüge für die Lebenshilfe-Wohneinheiten der Region. „Allein hierfür brauchen wir rund 76 000 Euro“, erklärt Kristina Funk.

Ein emotionaler Besuch und aufgefrischte Erinnerungen

Posieren mit dem Löwen-Maskottchen: sieht professionell aus.

Die Rhein-Neckar Löwen werden nun kräftig trommeln, um möglichst viele Löwenherzen zu erreichen und eine möglichst große Spendenbereitschaft zu mobilisieren: „Gerade in diesen Zeiten, die für die meisten von uns sehr anstrengend, schwierig und aufreibend sind, sollten wir daran denken, dass es Menschen gibt, die noch viel, viel mehr auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind. Deshalb ist es uns ein großes Bedürfnis, auch in dieser alles andere als normalen Saison einen sozialen Beitrag zu leisten“, sagt Jennifer Kettemann, Geschäftsführerin der Rhein-Neckar Löwen, und baut auf die Mithilfe der Löwen-Familie: „Bisher haben mich die großen Herzen unserer Fans und Partner immer wieder begeistert und gerührt. Das wird dieses Mal, so bin ich überzeugt, wieder genauso sein – wenn auch in anderer Form als gewohnt.“

Wer sich an der Löwenherz-Aktion beteiligen möchte, überweist seine Spende in frei wählbarer Höhe direkt an den Lebenshilfe e.V. unter der Bankverbindung Sparkasse Heidelberg, IBAN DE35 6725 0020 0025 2413 98, BIC SOLADES1HDB mit dem Stichwort „Löwenherz“.

Lebenshilfe und Löwen haben im Übrigen eine gemeinsame Vergangenheit. Im Mai 2015 organisierte der Handball-Bundesligist ein Benefiz-Spiel zugunsten der Einrichtung. 850 Fans, deren Eintrittsgeld von 10 Euro in den Spendentopf floss, sowie Löwen-Partner REWE Südwest, der die stattliche Summe von 6500 Euro dazulegte, sorgten dafür, dass sich die Lebenshilfe insgesamt über 15 000 Euro freuen konnte. Diese wurden umgehend in die Anschaffung eines behindertengerechten Fahrzeuges gesteckt und damit quasi in ein Löwen-Lebenshilfe-Mobil. „Seit dieser Aktion sind alle unsere Bewohner und Klienten Löwen-Fans. Die Freude darüber, dass wir nun wieder etwas gemeinsam auf die Beine stellen, ist riesengroß“, erklärt Kristina Funk.

Als Conny Löwe, das genauso umtriebige wie freundliche Maskottchen des Klubs, bei den Lebenshilfe-Bewohnern in Mannheim vorbeischaut, wird schnell klar, was Kristina Funk damit meint. Frauen wie Männer, Junge wie Alte strömen herbei, um Conny in Empfang zu nehmen – natürlich corona-konform, mit Masken und Abstand. Ein Erlebnis, das zeigt, was Hilfe neben finanzieller Unterstützung vor allem bedeutet: „Es geht dabei um eine immense Aufwertung, um Selbstbewusstsein und einen echten Kick, der den Menschen damit gegeben wird. Sie spüren, wie sie vom Rande der Gesellschaft in den Mittelpunkt gerückt und endlich einmal gesehen werden. Wer 2015 dabei war, der erzählt noch heute davon“, fasst Kristina Funk zusammen und ist sehr gespannt, was aus der Neuauflage 2021 noch so wird.