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„Mit breiter Brust und guter Laune“ (BNN)

Löwen wollen nach perfektem Start in der Bundesliga gegen Barcelona in der Champions League überraschen

Kapitän Uwe Gensheimer schrie seine Freude heraus. Die Erleichterung war ihm und allen anderen Spielern der Rhein-Neckar Löwen nach dem 24:21-Sieg im Abnutzungskampf beim Bergischen HC anzusehen. „Jetzt starten wir mit breiter Brust und guter Laune in die Champions League“, sagte Trainer Nikolaj Jacobsen mit Blick auf die nächste Aufgabe, die es wahrlich in sich hat. Am Sonntag (19.30 Uhr) trifft der Bundesliga-Tabellenführer auf den FC Barcelona, der Titelverteidiger kommt in die Mannheimer SAP-Arena. „Diese Mannschaft ist der Top-Favorit“, sagte Kreisläufer Rafael Baena, der die Katalanen trotz des Abgangs von Star Nikola Karabatic nach Paris stark aufgestellt sieht: „Nikola hat die Champions League ja nicht alleine gewonnen.“

Fest steht: Nach dem Bundesliga-Traumstart gehen die Löwen mit viel Selbstvertrauen in das Spiel gegen Barcelona. Rechtsaußen Patrick Groetzki hofft auf ein ähnliches „Wahnsinnsspiel“ wie im April 2014. Damals fegte der Vizemeister die Gäste im Viertelfinale mit 38:31 aus der Arena und schied im Rückspiel nur wegen der weniger erzielten Auswärtstreffer aus. Groetzki versprach: „Wir werden alles reinlegen, um für eine Überraschung zu sorgen.“
Dennoch: Die Löwen sind der Außenseiter. Und sie rechnen sich auch sonst nicht allzu viel aus in der Königsklasse. „Wir werden alles versuchen, aber man sollte nicht zu hohe Erwartungen haben. Es gibt in diesem Wettbewerb viele Mannschaften mit besseren Bedingungen“, sagte Trainer Jacobsen und legte sich fest: „Die Bundesliga hat für uns die höchste Priorität. Das ist so – und das bleibt so. Jetzt haben wir 12:0 Punkte und dabei vier Auswärtsspiele gewonnen, die Neuzugänge finden sich immer besser ein. Das ist ein gelungener Start.“
Nach zwei zweiten Plätzen wittern die Löwen ihre Chance, in dieser Saison endlich Meister zu werden. Titelverteidiger THW Kiel hat bereits zwei Minuspunkte auf dem Konto, die extrem verstärkten Flensburger sogar vier. „Alle reden nur über Kiel und Flensburg, aber die Löwen sind ein heißer Titelkandidat. Diese Mannschaft spielt fantastisch“, sagte Hannovers Trainer Jens Bürkle nach dem 18:30-Debakel seines Teams gegen die Löwen. Drei Tage später bewiesen die Badener beim Bergischen HC zudem, auch in engen Partien alle Punkte einsammeln zu können. „In der Regel gewinnt die Mannschaft die Meisterschaft, die solche Partien für sich entscheidet“, sagte Rückraumspieler Kim Ekdahl du Rietz, der sich sicher ist: „Uns hat keiner vergessen. Und ein Großteil unserer Mannschaft wird lieber Meister als Champions-League-Sieger.“