Veröffentlichung:
Mit einem Feuerwerk in die Festtage (MM)
Rhein-Neckar Löwen rücken nach dem überzeugenden 37:27 bei der HSG Wetzlar wieder auf Platz vier vor
WETZLAR. Endlich die Feiertage in Sicht und das auch noch mit einem klaren 37:27 (19:15)-Auswärtserfolg bei der HSG Wetzlar im Rücken – bei den Rhein-Neckar Löwen machte sich gestern Nachmittag vorweihnachtliche Entspannung breit. „Jetzt denke ich mal zwei Tage nicht mehr an Handball. Und mit so einem Ergebnis geht das natürlich noch viel besser“, strahlte etwa Rechtsaußen Patrick Groetzki nach der Machtdemonstration in Mittelhessen, mit der die Badener zudem die Füchse Berlin in der Tabelle überholten. Mit einem Sieg am zweiten Weihnachtsfeiertag (17.15 Uhr/SAP Arena) gegen Minden könnten die Badener Platz vier untermauern oder bei einer Hamburger Niederlage in Kiel sogar als Dritter in die Pause gehen.
„Von dieser Mannschaft wird in dieser Saison jedenfalls noch zu hören sein“, meinte Geschäftsführer Thorsten Storm. Die Gründe dafür lieferte Trainer Gudmundur Gudmundsson mit einem Auszug aus der Statistik: Nur drei technische Fehler, eine Wurfquote von 82 Prozent und 17 Gegenstoß-Tore – „das war sicher eine der besten Angriffsleistungen in meiner Amtszeit“, war Gudmundsson stolz auf seine Mannschaft, die sich nach zwei freien Tagen sichtlich frischer als noch am Mittwoch gegen Balingen präsentierte. „Das war eine Lehrstunde in Sachen Passgeschwindigkeit und Präzision – eine fantastische Vorstellung“, geriet sogar HSG-Trainer Kai Wandschneider ins Schwärmen.
Die Löwen – erneut ohne Isaias Guardiola und Oliver Roggisch – legten die Basis für den überzeugenden Sieg bereits im ersten Durchgang. Mit einer viel bissigeren Abwehr als zuletzt eroberten die Badener immer wieder den Ball oder zwangen Wetzlar zu Fehlern, die sie sofort bestraften. Über die erste und zweite Welle des Gegenstoßes zogen die Löwen schnell auf 4:0 davon (4.) und bauten den Vorsprung bis auf ein klares 10:4 (14.) aus.
Erst dann sendete auch Wetzlar ein erstes Lebenszeichen. Die Mittelhessen, die ohne Steffen Fäth, Ivano Balic und Kevin Schmidt auskommen mussten, verkürzten mit einer Dreier-Serie auf 10:7 (17.) und hielten den Rückstand in der Folge immerhin konstant, weil sich nun deutlich mehr Lücken in der Löwen-Abwehr auftaten und auch Niklas Landin nicht mehr so viel zu fassen bekam wie zu Beginn der Partie. „Das darf eigentlich nicht passieren“, kommentierte Groetzki diese Phase. Durch ihr druckvolles Angriffsspiel konnten die Gelbhemden diese kleinen Nachlässigkeiten aber jederzeit ausgleichen und gingen mit einem richtungsweisenden 19:15 in die Halbzeit. Brenzlig wurde es nur nochmals nach der Pause, als die Löwen wegen einer doppelten Zeitstrafe für Manojlovic und einer Hinausstellung für Gensheimer vier Minuten in Unterzahl waren und davon glatte 120 Sekunden nur vier Spieler auf dem Feld hatten. Doch Wetzlar kam nach dem 22:17 nur bis auf 22:20 heran (36.). Danach legten die Löwen sofort wieder den Schalter um und brannten gegen die nun klar nachlassenden Wetzlarer noch ein beeindruckendes Handball-Feuerwerk ab, bei dem sich sogar Zarko Sesum nach seiner langen Verletzungspause erstmals wieder in die Torschützenliste eintragen durfte.
Von Thorsten Hof