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Mit frischem Mut nach Montpellier

Löwen wollen den Spieß in Südfrankreich umdrehen

Natürlich hatten sich die Rhein-Neckar Löwen eine bessere Ausgangslage vor dem Rückspiel in der VELUX EHF Champions League erhofft. Nach der 27:29-Niederlage in eigener Halle sind die Badener jetzt nicht mehr in der Favoritenrolle, haben sich im Kampf um ein Ticket für das Final Four in Köln aber noch nicht aufgegeben. Bei einem Sieg mit drei Toren bei Montpellier AHB (Samstag, 17 Uhr, live bei Eurosport) wäre die Guðmundsson-Sieben weiter.

Am Freitag um 14 Uhr hebt das Flugzeug mit Mannschaft, Betreuerteam und Fans der Löwen vom Flughafen Baden-Baden in Richtung Mittelmeerküste ab. Nicht mit an Bord werden allerdings Michael Müller und Bjarte Myrhol sein. Rückraumspieler Müller zog sich einen Einriss am Außenmeniskus im linken Knie zu, muss operiert werden und fällt den Rest der Saison aus. Kreisläufer Myrhol laboriert weiterhin an Problemen im Oberschenkel. „Es ist bitter, dass beide ausfallen, aber die anderen müssen das kompensieren und das können sie auch“, will sich Guðmundur Guðmundsson von den Negativ-Meldungen nicht beeindrucken lassen. Gerade für Müller kommt die Blessur zur Unzeit, denn der Linkshänder hatte sich nach einem Kreuzbandriss gerade erst zurück ins Team gekämpft.

Ohne Müller und Myrhol, aber weiterhin mit Optimismus reisen die Löwen also nach Montpellier, wo sie die Fehler aus dem Hinspiel abstellen wollen, um den MAHB zu überraschen. „Wir sind nicht mehr der Favorit“, stellt Sławomir Szmal klar. Der Keeper rechnet sich noch gute Chancen aus, das Blatt zu wenden. „Wenn wir nicht mehr so viele Fehler machen, können wir gewinnen. Und außerdem ist Montpellier auch nicht so konstant“, erklärt Szmal.

Laut Guðmundsson müssen sich die Löwen vor allem im Angriff steigern und einfache Ballverluste vermeiden. „Da lag im Hinspiel das Problem. Wir haben uns erneut gut auf den Gegner vorbereitet und die Spieler sind heiß, sich für das Final Four zu qualifizieren.“ Die Motivation der Löwen-Cracks stimmt also und nach den Top-Leistungen in den Wochen zuvor hat auch das Selbstvertrauen keinen Schaden genommen.

Ob Børge Lund und Henning Fritz, die zuletzt wegen Rückenproblemen ausfielen, in Montpellier auflaufen können, wird sich erst kurzfristig entscheiden. Guðmundsson hofft auf beide: „Es dürfen sich jetzt nicht noch mehr Spieler verletzen.“