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Mit Gensheimer gelingt die Wende (BNN)

Löwen drehen gegen RK Celje Pausenrückstand

St. Leon-Rot (sog/BNN). Als Uwe Gensheimer den letzten Siebenmeter verwarf, quittierte der Kapitän der Rhein-Neckar Löwen sein neuerliches Missgeschick mit einem Schmunzeln. Denn zu diesen Zeitpunkt waren die 60 Minuten abgelaufen und das fünfte Hinrundenspiel in der Gruppe C der europäischen Handball-Königsklasse längst zugunsten der Gastgeber entschieden.

Mit 31:27 (13:15) besiegten die Badener im Sportzentrum Harres in St. Leon-Rot nach einem wahren Handball-Krimi den slowenischen Meister RK Celje. Damit wahrten die Löwen ihre Chancen auf einen der beiden ersten Plätze in der Abschlusstabelle. Noch liegen sie mit sechs Punkten auf Platz drei hinter Veszprem und Skopje. Die ersten vier Mannschaften ziehen in die Runde der letzten 16 ein.

„In den letzten 20 Minuten haben wir nicht mehr so viele Fehler gemacht und uns auch weniger Fehlwürfe geleistet wie in der ersten Halbzeit. Nach dem 4:1 waren wir zu unkonzentriert und haben ein bisschen geschlafen“, sagte Trainer Nikolay Jacobsen, der im ersten Abschnitt miterleben musste, wie seine Mannschaft nach zwischenzeitlicher 10:7-Führung sage und schreibe zwölf Minuten lang nur noch zu einem Treffer kam. Damit geriet sie mit 11:13 ins Hintertreffen. Die Slowenen hatten bis dahin frischer und spritziger gewirkt, die Löwen dagegen behäbig.

„Wir haben uns in der zweiten Halbzeit richtig den Arsch aufreißen müssen. Ich habe ja nur eine Hälfte gespielt, aber das war für mich persönlich sehr anstrengend“, sagte Gensheimer, der noch mit den Folgen einer Erkältung zu kämpfen hatte. Deshalb hatte ihn Jacobsen zunächst geschont. Der Pausenrückstand brachte den Coach aber ins Grübeln und er reagierte, indem er die Deckung umstellte und seinen Kapitän aufs Feld schickte. Der führte sich mit einem verworfenen Siebenmeter ein, sollte aber im weiteren Spielverlauf mit fünf Torerfolgen zu einem Garanten werden. Celje ließ sich zunächst zwar nicht beeindrucken. Doch am Ende setzte sich die Mannschaft mit der größeren Erfahrung durch. Bester Werfer der Gastgeber war Alexander Petersson mit sieben Toren. Bereits am 23. November kommt es zum Rückspiel in Slowenien.

Rhein-Neckar Löwen: Petersson (7), Gensheimer (5), Guardiola Villaplana, Schmid (beide 4), Myrhol, Ekdahl du Rietz (beide 3), Sigurmannsson (2), Larsen, Groetzki, Reinkind (alle 1).

RK Celje: Zarabec (5), Ivic, Janc (beide 4), Sliskovic, Blagotinsek, Zvizej (alle 3), Razgor, Miklavcic (beide 2), Poteko.