Veröffentlichung:

Mit Roko Ticket fürs Achtelfinale buchen (Lampertheimer Zeitung)

Löwen reisen in die Ukraine

MANNHEIM – (br). Wieder wartet auf die Rhein-Neckar Löwen eine strapaziöse Reise. Dieses Mal geht es in die Ukraine. Der Mannheimer Handball-Bundesligist will am heutigen Donnerstagabend bei HC Motor Zaporozyhe den zweiten Tabellenplatz in der Championsleague-Gruppe A verteidigen. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr.

Zuletzt spielte sich bei den Löwen ein Lokalmatador in den Vordergrund: Roko Peribonio. Im Sommer vom Zweitligisten SG Leutershausen gekommen, musste der 22-Jährige zunächst lange auf eine Einsatzzeit warten. Doch nach der Verletzung von Goran Stojanovic, der auch gegen Zaporozhye wegen Knieproblemen passen muss, bekam der 1,94 Meter große Torwarthüne seine Chance.

Und die Nummer drei nutzte sie. Beim letzten Spiel der Löwen in Zagreb sorgte Peribonio mit einer starken Leistung mit dafür, dass die Mannheimer beide Punkte mit nach Hause nehmen durften und heute nun die Chance haben, ihr Ticket für das Achtelfinale der Königsklasse fest zu buchen. „Für mich war das natürlich etwas ganz besonderes, dieses Spiel in Zagreb. Ich bin ja Kroate“, verrät Peribonio.

Löwen-Geschäftsführer Thorsten Storm war nach dem Spiel in Zagreb einer der ersten Gratulanten, und lobte: „Roko hat im Training immer gute Leistungen gezeigt, dafür ist er belohnt worden.“ Storm gratulierte ein Stück weit auch sich selbst, als er sagte: „Kaum einer kannte Roko, als wir ihn geholt haben.“ das dürfte sich nun geändert haben. Peribonio zeigte schon in der vergangenen Runde bei der SG Leutershausen in der Zweiten Liga starke Spiele. Da das Torwarttalent Jonas Maier im Sommer zum Schweizer Erstligisten Kadetten Schaffhausen wechselte, benötigten die Mannheimer hinter dem Dänen Niklas Landin und Goran Stojanovic noch einen dritten Keeper. Und sie krallten sich deshalb Peribonio und statteten den Keeper noch mit einem Zweitspielrecht für den Drittligisten TV Großsachen aus.

Ausschließlich neue Gesichter sah Peribonio bei den Löwen übrigens nicht. Mit Rechtsaußen Patrick Groetzki spielte Peribonio schon in der Jugendmannschaft in Pforzheim zusammen.Wer sein Vorbild ist? Natürlich der Vater. Tonci Peribonio gewann 1993 mit RK Zagreb den Europapokal der Landesmeister. Ob der Sohn das ebenfalls schaffen kann? „Ich bin erst einmal froh, überhaupt die Chance zu haben, Championsleague zu spielen. Mit Niklas Landin, Goran Stojanovic und unserem Torwarttrainer Tomas Svensson habe ich die besten Lehrer, die man sich wünschen kann“, sagt Peribonio.

Unterdessen wird Rückraumspieler Nikola Manojlovic nicht mit in die Ukraine reisen. Der Defensivspezialist ist Vater einer Tochter geworden. Im Hinspiel in St. Leon kamen die Mannheimer gegen den Zaporozhye nicht über ein 31:31 hinaus. Die Ukrainer belegen aktuell den dritten Rang in der Championsleague-Gruppe A, haben mit sieben Punkten nur zwei Zähler weniger als die Löwen gesammelt. Mit einem Sieg wären die Löwen für das Achtelfinale qualifiziert, bei einer Niederlage könnte es noch einmal eng werden.