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Mit Selbstbewusstsein nach Göppingen

Löwen gastieren morgen in der EWS Arena

Nikolaj Jacobsen musste lachen, als er den Pressekonferenzraum im russischen Chekhov nach der Partie am vergangenen Sonntag betrat. Die Rhein-Neckar Löwen hatten das letzte Auswärtsspiel der Gruppenphase in der VELUX EHF Champions League bei Medvedi Checkhov mit 32:26 gewonnen und hatten es eigentlich eilig. Direkt von der Halle sollte es zum Flughafen gehen, noch am Abend war der Rückflug nach Deutschland geplant. Doch die EHF schreibt eine Pressekonferenz nach der Partie vor, an der auch jeweils ein Spieler pro Mannschaft teilnehmen muss. Überwacht wird das ganze bei jeder Partie von einem Offiziellen der EHF, der auch in Russland darauf drängte, dass die Löwen die vorgegebenen Zeiten einhielten. Also schnappte sich Jacobsen Alexander Petersson, der Isländer spricht nämlich russisch und sollte die Pressekonferenz beschleunigen. Als die beiden Löwen den Raum betraten, saßen mit Trainer Waldimir Maximov und Dmitry Kovalev die Vertreter von Checkhov schon bereit, die Pressekonferenz konnte also starten. Nur Journalisten waren keine anwesend, der Raum war komplett leer, was den Gastgebern aus dem Moskauer Vorort sichtlich unangenehm war. Schnell wurden noch zwei Mitarbeiterinnen des Vereins in den Raum bestellt, ehe die Statements der Beteiligten folgten. Da es keine Nachfragen von anwesenden Medienvertretern gab, machten sich die Löwen immer noch rechtzeitig, aber später als geplant auf die lange Heimreise. Mit dem letzten Flieger des Tages ging es von Moskau nach Düsseldorf, aufgrund eines Schneesturms verzögerte sich zudem der Abflug in Russland.

In Düsseldorf wartete dann schon der Mannschaftsbus, der die Löwen zurück ins heimatliche Kronau brachte, wo die Mannschaft am frühen Montagmorgen eintraf. „Diese Heimreise für uns direkt nach dem Spiel ist unheimlich wichtig, so haben wir noch etwas länger Zeit zur Regeneration und sparen eine Nacht in Russland“, sagte Jacobsen schon direkt nach der Partie, denn schon am morgigen Mittwoch geht es für die Löwen in der Bundesliga weiter. Mit Frisch Auf! Göppingen (Anwurf 20:45Uhr, SPORT1 überträgt live) wartet auf die Löwen dann wohl ein anspruchsvollerer Gegner als der russische Champions League Teilnehmer. „Göppingen hat sich diese Saison als Spitzenmannschaft etabliert, aber wir sind gut aus der WM-Pause gekommen und fahren selbstbewusst zum Derby gegen ein Topteam der Liga“, hat Nikolaj Jacobsen durchaus Respekt vor der Arbeit des neuen Trainers Magnus Andersson, der die Schwaben aktuell auf Tabellenplatz fünf geführt hat. „Wir dürfen uns in Göppingen keine Schwächephase erlauben und müssen von Beginn an da sein, sonst wird es ganz schwer für uns dort zu bestehen“, weiß der Däne um die stets hitzige Stimmung in der EWS Arena, wenn die Löwen zu Gast sind. Im Gegensatz zur Partie in Moskau kann Jacobsen morgen aber wieder auf Niklas Landin zurückgreifen, einzig Bjarte Myrhol wird den Löwen aufgrund seiner Knieprobleme noch fehlen.

Den nächsten Auftritt vor den eigenen Fans haben die Löwen dann schon am kommenden Wochenende. Im Sportzentrum Harres in St. Leon-Rot kommt es am Samstag (21 Uhr, SKY überträgt live) zur Entscheidung um den zweiten Tabellenplatz der Champions League Vorrundengruppe C. Bei einem Erfolg gegen die Mazedonier würden die Löwen die Gäste in der Tabelle überholen und hätten im kommenden Achtelfinale das entscheidende Rückspiel zu Hause. Die Partie gegen Skopje am kommenden Samstag ist bereits ausverkauft, die Abendkasse wird nicht mehr geöffnet. Da auch zahlreiche Gästefans erwartet werden, kann es zu Wartezeiten beim Einlass kommen. Eine rechtzeitig Anreise nach St. Leon-Rot wird deshalb allen Kartenbesitzern empfohlen. Die Halle öffnet bereits um 19:45 Uhr.