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Mit Spaß am Spiel die Großen ärgern
Mannheim. Fernsehen haben sie am Dienstagabend alle geschaut: Gespannt verfolgten die Rhein-Neckar Löwen das Duell um den Handball-Supercup zwischen dem HSV Hamburg und dem THW Kiel. „Das sind die beiden besten Mannschaften der Liga“, sagte Trainer Ola Lindgren gestern bei der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz des Bundesligisten in einem Mannheimer Sportartikel-Fachgeschäft. Der Auftritt des HSV, der mit 35:28 (15:11) gewann, hat bei ihm mächtig Eindruck hinterlassen: „Das war eine ganz starke Vorstellung.“
Die Hanseaten sind gerüstet und wollen den Serienmeister vom Thron stoßen. Der Kampf um die Bundesliga-Meisterschaft wird wohl zum Duell. „Kiel und der HSV“, sagte Löwen-Geschäftsführer Thorsten Storm, „sind die Favoriten. Qualitativ stehen beide Klubs vor uns. Aber das wird sich im Laufe der Zeit ändern. Jetzt wollen wir erst einmal die Großen ärgern.“
Kraft- und Ausdauertraining
Hart arbeitete der neue Trainer in den vergangenen Wochen mit seiner Mannschaft. „Wir haben viel im Kraft- und Ausdauerbereich getan“, berichtete Lindgren. Der Spaß, versicherten die Spieler unisono, sei aber dennoch nicht verloren gegangen. „Die Stimmung ist gut. Und ich hoffe, dass wir im Saisonverlauf noch mehr Spaß haben“, sagte Gudjon Valur Sigurdsson, der das Kapitänsamt von Christian Schwarzer (Karriereende) übernommen hat. Auch „Blackys“ Trikot mit der Nummer acht auf dem Rücken wird man in der kommenden Saison wieder bei den Löwen sehen. Karol Bielecki trägt es nun. „Das ist meine Lieblingsnummer. Die hatte ich schon in Magdeburg. Sie ist ein gutes Omen für mich, denn sie hat mir viel Glück gebracht“, sagte der polnische Rückraum-Bomber.
Keine Frage: Die Löwen gehen selbstbewusst in die am Samstag gegen TuS N-Lübbecke (19 Uhr/Mannheimer SAP Arena) beginnende Spielzeit. Ein paar Sorgen gibt es dennoch. Wegen der Verletzung von Grzegorz Tkaczyk, der mehrere Monate ausfällt, wird noch dringend nach einem neuen Mittelmann gesucht. „Wir sind verpflichtet, kurzfristig etwas zu tun. Und wir haben noch Geld, denn Daniel Narcisse haben wir nicht bekommen“, sagte Storm, der eigentlich erst im nächsten Jahr einen neuen Spielmacher präsentieren wollte. Möglicherweise wird der Wunschspieler nun zwölf Monate früher unter Vertrag genommen, vielleicht gibt es aber auch eine Übergangslösung. „Es ist schwierig, so kurz vor Saisonstart noch jemanden zu finden“, machte Lindgren die Probleme der Löwen deutlich.
In Ólafur Stefánsson sieht der Trainer keine Alternative: „Er wird im rechten Rückraum spielen.“ Den Dänen Thomas Mogensen hält der Coach dagegen für einen guten Mann: „Aber ich glaube nicht, dass Flensburg ihn abgibt.“ Dennoch hoffen die Gelbhemden, dass sie schon bald den neuen Mann für die Zentrale präsentieren können.
Überhaupt nicht eilig haben es die Badener dagegen bei der Suche nach einem zweiten Rechtsaußen. „Auf dieser Position drängt die Zeit nicht unbedingt, wir haben schließlich in Patrick Groetzki einen hervorragenden Spieler“, sagte Storm. Wird der Geschäftsführer allerdings fündig, dann ist die Zeit von Neuzugang Alexandros Alvanos beim Champions-League-Teilnehmer wohl schon wieder abgelaufen. Der Geschäftsführer bestätigte, dass der Grieche ablösefrei wechseln kann, wenn die Löwen noch die gewünschten Verstärkungen auf dem Transfermarkt finden.
Von Marc Stevermüer
03.09.2009