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Mit Spaß und Spielfreude: Klare Sache für die Löwen

Badener feiern 32:22-Erfolg über den TSV GWD Minden

31 Spieltage haben sie absolviert. Die Rhein-Neckar Löwen behaupten Rang zwei in der Tabelle der DKB Handball-Bundesliga und sind ihrem Ziel, der direkten Qualifikation für die Champions League, erneut einen Schritt näher gekommen. Denn auch die Heimpartie gegen den TSV GWD Minden konnten die Badener siegreich gestalten. Mit 32:22 (16:9) hatten  die Löwen am Ende die Nase vorn und weisen nun 50 Pluspunkte auf. Bjarte Myrhol und Stefan Sigurmannsson mit jeweils sechs Treffern avancierten an diesem Samstagabend zu den erfolgreichsten Werfern auf Seiten der Hausherren. „Das war toller Handball, das war Spaß, das war Spielfreude pur“, erklärte Löwen-Manager Thorsten Storm und fügte an: „Wir haben verdient gewonnen. Aber bei uns muss alles passen, muss ein Rädchen ins andere greifen. Das hat heute geklappt. Schließlich sind wir jetzt in den Crunchtime der Saison angelangt und viele Teams gehen in dieser Phase auf dem Zahnfleisch. Deshalb bin ich stolz auf unsere Truppe – und wie sie sich durch die Partien durchgebissen hat.“

Trainer Gudmundur Gudmundsson bilanzierte: „Wir haben von Anfang an sehr gut in der Abwehr gespielt. Und dahinter stand Torwart Landin, der es auf eine Quote von 67 Prozent gebracht hat.  Aber auch im Angriff haben wir uns gegenüber den zurückliegenden Auftritten gesteigert. Wir haben Geduld bewiesen und mehr Präzision an den Tag gelegt. Ich bin zufrieden. Natürlich mit den zwei Punkten, aber auch mit der Spielfreude und der Leidenschaft meines Teams.“ Während GWD-Coach Sead Hasanefendic meinte: „Wir wussten, wir haben eine Chance, wenn wir diszipliniert spielen. Dieser Plan ist allerdings nur in den ersten 15 Minuten aufgegangen, obwohl wir auch in dieser Anfangsphase klare Chancen nicht nutzen konnten. Danach haben wir das Spiel allerdings schnell aus der Hand gegeben. Die Löwen bestraften unsere Fehler konsequent. In der zweiten Halbzeit haben wir für unsere Verhältnisse zeitweise auch gut gespielt. Aber der Sieg der Löwen war nie in Gefahr. Keine Frage, ich bin nicht zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft. Wir hätten länger clever spielen müssen.“

Vor 7573 Zuschauern in der Mannheimer SAP Arena begann das Duell mit einer 2:0-Führung der Löwen: Sesum aus der Distanz und Sigurmannsson per Gegenstoß. Doch Minden glich aus und holte auch den nächsten Rückstand auf: 5:5 nach 16 Minuten. Die Abwehr der Badener funktionierte, Landin war erneut ein starker Rückhalt im Tor. Aber in der Offensive wollte es zunächst nicht so klappen. Das änderte sich allerdings schlagartig nach einer Auszeit der Gäste (17.). Als die Löwen mit einem 4:0-Lauf nach dem 6:5 auf 10:5 (21.) stellten und damit die Fehler der Ostwestfalen eiskalt ausnutzten. Vor allem Linksaußen Sigurmannsson bewies Vollstreckerqualitäten: Das 11:6 war bereits sein vierter Treffer. Und Sesum legte nach: Tor Nummer drei für den Serben – 12:6 für die Hausherren (25.). Zuvor hatte Landin seinen elften Ball pariert. Und das Feuerwerk der Löwen ging weiter: Petersson, Groetzki, nochmal Petersson mit schönem Dreher und Gedeon Guardiola per Gegenstoß – 15:7. Auszeit Minden. Die Zweite. Aber die Badener blieben in der Spur. Die Zahlen zur Halbzeit: 16:9 der Spielstand, 13 Paraden für Landin – eine großartige Defensivleistung. Und auch die Angriffsleistung konnte sich sehen lassen: Die Chancenverwertung war deutlich besser als zuletzt gegen TuSEM Essen. Unterm Strich stand eine souveräne Vorstellung der Badener, die sich auch auf der Anzeigetafel ausdrückte.  Die Löwen hatten dem Traditionsklub aus Ostwestfalen, der mit der Serie von zuletzt vier Spielen ohne Niederlage und ordentlich Selbstvertrauen nach Mannheim gekommen war, früh den Schneid abgekauft. Der Rest war richtig Spaß am Handballspiel.

Nach der Pause hatte wieder Sesum die erste Antwort parat.  Gedeon Guardiola zum 19:9 (34.) sorgte für die erste Zehn-Tore-Führung und machte den 3:0-Lauf nach dem Wechsel perfekt. Nach 13 Minuten im  zweiten Abschnitt hatten die Grün-Weißen den überragenden Dänen im Löwen-Tor, Landin, erst einmal bezwungen – 24:10. Der Zwei-Meter-Mann vernagelte zeitweise seine Hütte, für ihn wurden nach 44 Minuten 18 Paraden notiert, ehe der 24-Jährige für den wiedergenesenen Goran Stojanovic Platz machte.  Coach Gudmundsson räumte allen Akteuren Spielanteile ein. Und bis auf Abwehrchef Oliver Roggisch konnte sich jeder „Löwe“ in die Torschützenliste eintragen. Auch Denni Djozic, der auf der ungewohnten Rechtaußenposition als Rechtshänder sein erstes Bundesligator erzielte. Mit dem 29:19 der Badener wurde für Djozic ein Traum wahr. „Ein unbeschreibliches Gefühl. Ich freue mich über jede Minute, über jeden Moment auf der Platte. Da ist es egal auf welcher Position ich spiele“, sagte Djozic – und strahlte übers ganze Gesicht. Und ein Siegertänzchen mit den Teamkollegen gab’s nach dem Schlusspfiff obendrauf.

Bilder und Stimmen zum Spiel

Rhein-Neckar Löwen: Landin-Jacobsen, Stojanovic (ab 45.) – Schmid (2/1), Roggisch, Sesum (4), I. Guardiola (1), Djozic (1), Sigurmannsson (6), Myrhol (6), Groetzki (4), G. Guardiola (2), Petersson (3), Ekdahl du Rietz (3).

GWD Minden: Persson (ab 26.), Vortmann – Traue (n.e), Oevermann (n.e.), Fuchs, Steinert (3), Südmeier (4), Torbrügge, Tesch (2), Oechsler, Schmidt (7/5), Svitlica (5), Freitag, Klesniks (1).

Trainer: Guðmundur Guðmundsson –  Sead Hasanefendic.

Strafminuten:  Myrhol (4), Petersson (2), Du Rietz (2) – Torbrügge (4), Schmidt (2), Svitlica (2), Oechsler (2), Klesniks (2).

Zuschauer: 7573.

Zeitstrafen: 4 – 6.

Spielfilm: 2:2 (5.), 5:5 (16.), 10:5 (21.), 13:6 (25.), 16:9 (HZ), 19:9 (34.), 24:11 (45.), 27:17 (52.), 32:22 (EN).

Siebenmeter: 2/1 – 5/5.

Rhein-Neckar Löwen: Schmid scheitert an Persson.

Schiedsrichter: Martin Harms / Jörg Mahlich (Magdeburg / Stendal).

Beste Spieler: Landin-Jacobsen, Sigurmannsson, Myrhol – Schmidt.