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Mr. Champions League ist bereit für die Premiere

Mannheim. Wenn es um die Handball-Champions-League geht, kann es niemand so schnell mit Olafur Stefansson aufnehmen. Schon viermal – 2002 mit Magdeburg und 2006, 2008 sowie 2009 mit Ciudad Real – durfte der Rückraum-Star der Rhein-Neckar Löwen den begehrtesten Pokal in Händen halten. Und auch was die Trefferquote betrifft, ist der Isländer eine Klasse für sich. In seinen vier siegreichen Final-Durchgängen traf Stefansson 68 Mal – eine weitere Rekordmarke des Ausnahmekönners. Kein Wunder, dass der Linkshänder dem Sonntag (16.30 Uhr, Europahalle Karlsruhe, live bei Eurosport) entgegenfiebert, wenn er mit seinem neuen Klub gegen MKB Veszprém KC den Auftakt in die neue Saison der Königsklasse bestreitet.

„Die Bundesliga ist die Basis, die Champions League eine andere Dimension“, freut sich Stefansson auf den Vergleich mit den Besten der Welt, hat aber vor allem vor dem ersten Gegner aus Ungarn jede Menge Respekt. „Im Vorjahr hätten sie uns im Viertelfinale beinahe geknackt. Da hatten wir auch ein bisschen Glück“, erinnert sich der 36-Jährige an die Spiele mit Ciudad Real (29:24, 29:32). „Das wird am Sonntag eine richtig schwere Aufgabe.“

Immerhin sah auch der Routinier beim jüngsten 32:25 gegen den TV Großwallstadt die erhofften „guten Zeichen“. „Die ersten zehn und die letzten 15 Minuten waren schon richtig gut, aber in der Champions League kannst du dir eigentlich keine Auszeiten erlauben“, hofft Stefansson auf eine weitere Steigerung gegen die Magyaren.

Auch bei seiner eigenen Leistung sieht der Isländer noch Luft nach oben. „Ich bekomme langsam ein Gefühl für die Nebenleute“, sagt Stefansson, der seine Klasse mit einigen Traum-Anspielen bereits unter Beweis stellte und immer wieder die Abwehr bindet, wovon nicht zuletzt Ballermann Karol Bielecki profitiert. „Dafür muss ich meine eigenen Chancen noch besser nutzen“, weiß Mr. Champions League. „Letztendlich ist aber nur wichtig, dass die Mannschaft funktioniert.“ Und das sollte so schnell wie möglich geschehen. „Wir müssen jedes Spiel nutzen“, geht der Silbermedaillengewinner von Peking zwar vom Erreichen der nächsten Runde aus, doch spätestens dann werden Schwächephasen hart bestraft.

Einen Vorgeschmack davon bekommen die Badener gleich zur Premiere, wenn der ungarische Rekordmeister aufkreuzt. „Da sehen wir dann, wo wir stehen“, erwartet auch Trainer Ola Lindgren eine Spitzenmannschaft, die den Löwen 2008 den Pokal der Pokalsieger wegschnappte. Doch mit Olafur Stefansson haben die Badener schließlich einen Spieler, der ebenfalls ganz genau weiß, wie man Pokale gewinnt.

Von Thorsten Hof

 02.10.2009