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MT sinnt auf Revanche

Rhein-Neckar Löwen sind am Donnerstag bei Melsungen gefordert – Nachholspiel vom 29. Spieltag

MT sinnt auf Revanche: Rhein-Neckar Löwen sind am Donnerstag bei Melsungen gefordert - Nachholspiel vom 29. Spieltag.
Zwischen Löwen und Melsungen geht es stets zur Sache.

Es ist ein Nachholspiel vom 29. Spieltag in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga, und es ist, wie üblich in der stärksten Liga der Welt, eines mit dem Prädikat besonders anspruchsvoll. Für die Rhein-Neckar Löwen geht es am Donnerstagabend zur MT Melsungen. Anwurf in der Kasseler Rothenbach-Halle ist um 19 Uhr. Klar gestaltet sich die Ausgangslage nach zwei Löwen-Siegen in dieser Saison, denn die MT sinnt auf Revanche.

„Wir haben einiges gutzumachen“, wird Melsungens Sportdirektor Michael Allendorf auf der Website des Klubs zitiert. Die beiden deutlichen Löwen-Siege – einer am ersten Spieltag, der andere im Pokal-Achtelfinale – haben Eindruck hinterlassen bei den Hessen. Sie wollen sich nicht dreimal in einer Spielzeit von den Nordbadenern düpieren lassen. Schon gar nicht ein zweites Mal davon auf heimischem Terrain. Und so wissen die Löwen ganz genau, was sie erwartet am Donnerstagabend.

„Eine schwere Auswärtsaufgabe“, sagt Löwen-Trainer Sebastian Hinze mit Blick auf die zuletzt wieder stabiler agierende MT. Nur eines der letzten fünf Spiele haben die Hessen verloren. Bei den Löwen verläuft die Formkurve genau umgekehrt, konnte lediglich eines der letzten fünf Spiele gewonnen werden. Insgesamt betraf die Niederlagen-Serie der Gelbhemden gar sieben Liga-Partien, was noch einmal klarmacht, wie wichtig der Löwen-Sieg am Sonntag in Hannover war.

Die Stimmung sei nun wesentlich besser gewesen im Training, bestätigt Sebastian Hinze. Mit dem ersten Liga-Sieg seit März in der Tasche habe es sich viel entspannter trainieren lassen – ohne dabei natürlich den Fokus zu verlieren. Denn den brauche man zu 100 Prozent am Donnerstag in Kassel: „Die MT hat einen breiten Kader, den sie auch sehr variabel einzusetzen versteht. Da hatten wir viel vorzubereiten in kurzer Zeit.“

MT sinnt auf Revanche mit geballter Power im Rückraum und am Kreis

MT sinnt auf Revanche: Rhein-Neckar Löwen sind am Donnerstag bei Melsungen gefordert - Nachholspiel vom 29. Spieltag.
Benji Helander hebt ab, Adam Morawski wartet ab.

Allein im Rückraum tummelt sich weit mehr als ein halbes Dutzend absoluter Top-Spieler, von denen Hinze vor allem Kai Häfner hervorhebt. Insbesondere der Kreis-Kooperation des Linkshänders müsse man erhöhte Aufmerksamkeit widmen. Zumal am MT-Kreis mit Rogerio Moraes und Arnar Freyr Arnarsson zwei echte Großkaliber auf Torejagd gehen.

Man darf gespannt sein, welche taktischen Kniffe MT-Trainer Roberto Garcia Parrondo auspacken wird. Im Köcher hat er davon jede Menge. Offensiv zum Beispiel den siebten Feldspieler, defensiv eine unangenehme 5-1-Variante mit David Mandic auf der Spitze. Aber auch die Löwen haben einiges im Repertoire. Und was noch wichtiger ist: Sie können sich praktisch auf jedes Spielsystem einstellen. Eine Qualität, mit der sie nicht zuletzt den Pokal-Coup von Köln errungen haben – und die in Kassel helfen soll, den 20. Saisonsieg in der Liga einzufahren.

Apropos fahren: Weil die Entfernung zwischen Kronau und Kassel durchaus überschaubar daherkommt, haben sich die Löwen für eine Tagesreise entschieden. Nach dem Mittagessen um 12.15 Uhr heißt es um 13 Uhr Abfahrt Richtung Norden. Die Rückfahrt ist für 21.30 Uhr angesetzt – inklusive Abendessen im Bus. Mit zwei weiteren Liga-Punkten wird das auf jeden Fall besser schmecken. Ob Uwe Gensheimer dabei wird mithelfen können, steht aktuell noch etwas in den Sternen.

Der Löwen-Linksaußen laboriert schon länger an Knieproblemen, kam deshalb auch zuletzt weniger zum Einsatz. Zur Sicherheit wird aller Voraussicht nach neben Gespannpartner Benji Helander auch noch Lion Zacharias mit nach Kassel fahren.