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Müde Löwen beißen sich durch (MM)

Gegen Aufsteiger TV Neuhausen stört beim 30:25 nur die unstrukturierte Schlussphase / „Hauptsache gewonnen“

MANNHEIM. Gerade einmal 48 Stunden waren nach dem Pokal-Krimi gegen den SC Magdeburg vergangen, doch in der Liga-Partie gegen den Aufsteiger TV Neuhausen durften Spieler, Trainer und Fans der Rhein-Neckar Löwen ihre Nerven dieses Mal etwas schonen. Mit 30:25 (18:10) setzten sich die Löwen gestern Abend vor 6110 Zuschauern dank einer starken ersten Halbzeit letztlich ungefährdet durch und gehen als Tabellenführer in die drei letzten Spiele des Jahres. Im zweiten Durchgang war den Badenern der Substanzverlust aus dem Pokalspiel allerdings deutlich anzumerken. „Wichtig war nur, dass wir dieses Heimspiel gewonnen haben – und genau das haben wir geschafft“, brachte es Torhüter Goran Stojanovic auf den Punkt.

Nach dem 0:1 gerieten die Gelbhemden zu keiner Zeit mehr in Rückstand, obwohl es etwas dauerte, bis sich die Löwen entscheidend absetzen konnten. Die junge Mannschaft aus Neuhausen mit einem Altersdurchschnitt von nur 23 Jahren spielte schnell und beherzt, die Badener mussten sich erst etwas mit den Ballstafetten der Schwaben auseinandersetzen. Bis zum 6:5 (12.) blieb Neuhausen dem Tabellenführer auf den Fersen, nach dem 10:7 (18.) zeigten die Löwen dem Neuling dann aber deutlich die Grenzen und zogen auf 14:7 davon (22.). Immer wieder bestraften die Kurpfälzer Ballverluste und Fehlwürfe des TV mit Gegenstößen. Auch Bjarte Myrhol am Kreis hatte starke Szenen, Spielmacher Andy Schmid agierte im Vergleich zum Pokalspiel wie ausgewechselt und war von Beginn an präsent. Auch deshalb konnten die Löwen diesen Vorsprung in der Folge verteidigen, erneut Schmid erhöhte unmittelbar vor dem Pausenpfiff sogar auf 18:10.

Halbzeit zwei geht an den TV

Im zweiten Durchgang schien es zunächst so, als ob sich die Löwen dann endgültig auf den Gegner eingestellt hätten. Nach und nach kamen jetzt auch die Rückraumschützen wie Kim Ekdahl du Rietz und Isaias Guardiola in Schwung, beim 23:12 des Spaniers (39.) deutete sich eine deutliche Klatsche für die Schwaben an, die allerdings nicht aufgaben und das Ergebnis in Grenzen halten wollten.

Da nun auch dem zuvor so starken Goran Stojanovic ein paar Bälle unglücklich durchrutschten und im Angriff die Hektik überhand nahm, gelang das Neuhausen unerwartet gut, die zweite Halbzeit ging sogar an den Neuling. Unterm Strich konnten die Löwen aber ganz gut damit leben. „Wir hatten jetzt aus drei Tagen zwei Spiele und eine Verlängerung in den Beinen. Das darf man nicht unterschätzen“, bat der einmal mehr umsichtige Zarko Sesum um Verständnis für die Schlussphase.

Von Thorsten Hof