Veröffentlichung:

Müde Löwen belegen Rang vier

Schneverdingen. Die Reise war lang, sie war anstrengend – doch sie hat sich gelohnt. Zwar haben die Rhein-Neckar Löwen beim Heide-Cup in Schneverdingen und Lüneburg nicht den Siegerpokal mit nach Hause genommen, dafür hat Trainer Gudmundur Gudmundsson aber erneut viele Erkenntnisse gewonnen. Im Spiel um den dritten Platz verlor der Handball-Bundesligist gestern gegen den Ligarivalen TBV Lemgo mit 35:37 (33:33, 14:17) nach Siebenmeterwerfen.

„Wir waren fünf Minuten vor dem Ende mit vier Toren vorn, das Spiel dürfen wir nicht verlieren“, sagte Gudmundsson, der sich einmal mehr über einen überragenden Uwe Gensheimer freuen konnte. Der Linksaußen wurde mit 26 Treffern Torschützenkönig. Am Samstag waren die Badener im Halbfinale trotz einer guten Leistung mit 31:33 (18:18) am deutschen Meister HSV Hamburg gescheitert. Vor einer Woche hatten die Gelbhemden im Endspiel des Kempa-Cups in Sindelfingen noch über die Hanseaten triumphiert, gestern sicherten sich die Norddeutschen mit einem 24:23-Erfolg über die SG Flensburg-Handewitt den Turniersieg.

„Sehr intensive Phase“

Nach der Partie gegen Lemgo machten sich die Löwen wieder auf die 540 Kilometer lange Rückreise. Sie waren müde, erschöpft – einfach vollkommen ausgelaugt. „Wir befinden uns in einer intensiven Phase, bestreiten viele Spiele. Und gegen diese starken Gegner muss man 110 Prozent geben, sonst kassiert man eine Klatsche“, meinte Mittelmann Andy Schmid schon vor dem Auftaktspiel in Schneverdingen am Freitag gegen die Kadetten Schaffhausen (33:29). Im Duell mit den Schweizern schwächelte im ersten Durchgang die Abwehr, gegen den HSV ließen die Badener zu viele Chancen aus. Und gestern bereitete erneut die Deckung Sorgen.

„Sicherlich haben wir sehr gut gegen Hamburg gespielt, aber gegen Lemgo war unsere Leistung nicht gut“, sagte Gudmundsson, der froh darüber ist, sich in der Saisonvorbereitung mit starken Gegnern messen zu können: „Nur in diesen Spielen sehen wir, in welchen Bereichen wir uns noch verbessern müssen.“

Und deshalb freut sich der Trainer schon auf das hochkarätig besetzte Euro-Tournoi in Straßburg am nächsten Wochenende. In der Vorrunde treffen die Löwen auf St. Petersburg HC und Montpellier AHB.

Von Marc Stevermüer