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Myrhol im Löwen-Kader (BNN)

Kronau/Östringen. Selten waren die Rollen vor dem brisanten baden-württembergischen Landesduell in der Handball-Bundesliga zwischen den Rhein-Neckar Löwen und Frisch Auf Göppingen auf dem Papier so klar verteilt wie dieses Mal. Die gastgebenden Badener gehen als Tabellenfünfter und mit mächtig viel Rückenwind in ihr Heimspiel am Samstag (15 Uhr) in der Mannheimer SAP-Arena. Doch die Gedanken an einen etwaigen Spaziergang für die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson gegen den bislang schwächelnden schwäbischen Altmeister wischt Manager Thorsten Storm vehement beiseite. Nicht zuletzt deshalb, weil auch die Löwen bislang keineswegs immer überzeugen konnten.

„Gegen Göppingen gibt es immer schwere Spiele“, sagt der Löwen-Macher, der sich vom aktuellen Tabellenbild nicht blenden lässt. „Frisch Auf ist eine physisch starke Mannschaft, die immer sehr hart spielt – darauf müssen wir vorbereitet sein“, ergänzt Gudmundsson, der jedoch auch klar stellt: „Wir wollen an unsere starke Leistung aus dem Magdeburg-Spiel anknüpfen und die nächsten beiden Punkte holen. Wir sind für Göppingen bereit.“
Personell hat der Löwen-Coach für das Prestigeduell der beiden EHF-Cup-Teilnehmer eine Alternative mehr. Beim gestrigen Pressegespräch teilte der Handball-Lehrer mit, dass Kreisläufer Bjarte Myrhol morgen erstmals in dieser Saison auf dem Spielberichtsbogen stehen wird. „Bjarte ist wieder da, darüber freuen wir uns alle riesig. Er hat in den zurückliegenden Wochen in der Reha sehr hart gearbeitet. Vielleicht kann er uns ja bereits gegen Göppingen ein bisschen helfen“, betonte der Isländer.

„Das ist ein Arbeitsversuch“, ergänzte Manager Storm, der sich ebenfalls über das Ende von Myrhols Leidenszeit nach dessen Hodenkrebs-Diagnose im August dieses Jahres und der sich anschließenden Chemotherapie freut. „Mit dieser Entscheidung hat mich Bjarte wirklich überrascht“, gestand Storm und fügt an: „Eigentlich hatten wir erst ab dem Januar wieder mit ihm gerechnet. Aber dieses Signal tut gut – ihm und allen anderen.“

Und Gudmundsson hatte noch eine weitere gute Nachricht das Löwen-Lazarett betreffend parat. Auch die Genesung von Rechtsaußen Ivan Cupic nach dessen schwerer Schulterverletzung mache immer größere Fortschritte, betonte der Isländer. Mit dem Kroaten plane er nach der Liga-Pause wegen des Supercups im November wieder, so Gudmundsson.

Von Christof Bindschädel