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Myrhol nicht zu stoppen (Rheinpfalz)

MANNHEIM (de). Die Rhein-Neckar- Löwen gestalteten ihren Pflichtsieg in der Handball-Bundesliga gegen Abstiegskandidat Eintracht Hildesheim gestern Abend mit einem 39:29 (20:15) den Umständen entsprechend und dank eines überragenden Bjarte Myrhol.

29 Gegentore sind gegen ein Team wie das von Volker Mudrow trotzdem eine ganze Menge. „Wir wollen jetzt nicht wieder das Negative herausziehen”, meinte Uwe Gensheimer, „schließlich haben wir ja auch eine Menge Tore gemacht.” Stimmt, zumal die  Löwen einige Male das Torgehäuse trafen. Unkonzentriert, Pech, egal, sie ließen nicht locker und zeigten den Qualitätsunterschied, den es nun einmal rein personell zwischen diesen beiden Teams gibt. Eintracht-Trainer Volker Mudrow verwies auch darauf, lobte aber seine Mannschaft, weil sie „auch bei zehn Toren Rückstand nicht aufgegeben hat und bestrebt war, das nicht mehr werden zu lassen”.

Auch  Löwen-Trainer Gundmundur Gudmundsson waren das zu viele Gegentore. „Unsere Abwehr war nicht immer gut, dafür haben wir überragend im Angriff gespielt.” Dies vor allem dank Bjarte Myrhol und seiner Helfer. Glänzende Anspiele von Börge Lund, Uwe Gensheimer oder Zarko Sesum brachten den Norweger immer wieder in Ballbesitz. Neun Mal versenkte der das Spielgerät im Hildesheimer Kasten. Und so meinte auch Volker Mudrow: „Vor allem haben wir kein Mittel gegen Bjarte Myrhol gefunden, er war nicht zu halten, nicht von einem Gegenspieler und von zweien auch nicht.”

Die  Löwen beantworteten eine 2:1-Führung der Gäste mit dem Sprung auf 7:2, zogen dann aber nicht weiter weg. Abwehrlöcher nutzten die Hildesheimer dankbar aus. Weder Goran Stojanovic noch in der zweiten Halbzeit Henning Fritz hatten einen Sahnetag erwischt, wenn auch Fritz mehr von der nun aufmerksameren Abwehr profitierte. Bis zur Pause hieß es 20:15, und das Spielchen ging weiter wie davor. Die  Löwen ließen nach, der Vorsprung schwand, wurde wieder aufgebaut. Nach dem 20:17 und mit dem 22:17 war der Weg aber vorgezeichnet. Hildesheim musste auch etwas der aufwändigen Arbeit Tribut zollen, die  Löwen zogen davon. Auf eben jene zehn Tore, deren mehr die Hildesheimer partout nicht zu lassen wollten.

Es waren nur 3614 Zuschauer da, die sich aber immerhin über 68 Tore freuen durften. Und eben jene schönen neun von Bjarte Myrhol.

Von Dietmar Einzmann