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Nach einem 27:25-Sieg Erleichterung bei den Rhein-Neckar Löwen (RNZ)

Es gab keinen grenzenlosen Jubel nach dem 27:25 (16:9)-Sieg am zweiten Weihnachtsfeiertag in der Handball-Bundesliga gegen den SC Magdeburg. Es war eher Erleichterung bei den Spielern und Verantwortlichen, dass die Rhein-Neckar Löwen nach der Elf-Tore-Niederlage beim Meister THW Kiel eine drohende Niederlage mit viel Kampf und Einsatz noch abwenden konnten.

Vor 12 312 Zuschauern in der fast ausverkauften SAP Arena hatte die Mannschaft von Trainer Nikolaj Jacobsen zwar zur Halbzeit souverän mit 16:9 geführt, im zweiten Durchgang aber stark nachgelassen und die Gäste noch einmal ins Spiel gebracht. „Wir haben den Sieg über die Ziellinie gerettet“, sagte daher Löwen-Geschäftsführer Lars Lamadé und Nikolaj Jacobsen bekannte: „Das Spiel hätte kippen können. Die Sieben-Tore-Halbzeit-Führung haben wir zu schnell verspielt, aber ich bin sehr zufrieden, dass wir nur mit vier Minuspunkten in die EM-Pause gehen.“

Gleich nach dem Seitenwechsel nutzten die Magdeburger ein Überzahlspiel zu drei Toren – und kassierten selbst keins. Und schon war es vorbei mit der Sicherheit im Löwenspiel. Fehler folgte auf Fehler, die Spannung stieg, und die Gäste durften sich nun durchaus etwas ausrechnen. Bei Torhüter Mikael Appelgren durften sich die Löwen bedanken, dass sie – wenn auch knapp – in Führung blieben. „Wir hatten nach dem Seitenwechsel viel zu wenig Kraft und Konzentration, wir waren mit dem Kopf nicht bei der Sache und Magdeburg konnte Konter laufen“, sagte der Schwede.

„Es ärgert mich, dass wir in den ersten zehn Minuten sechs Tore weggeschmissen haben, wir waren nicht so richtig da, aber nach der Niederlage in Kiel hat die Mannschaft eine gute Reaktion gezeigt“, mochte Jacobsen seiner Mannschaft nicht allzu böse sein und lobte neben Keeper Mikael Appelgren die beiden Rückraumschützen Harald Reinkind (7 Tore) und Mads Mensah Larsen (8/1), die immer wieder für Entlastung gesorgt hatten.

Was nach dem verletzungsbedingten Ausfall der Flügelzange mit Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki (Wadenbeinbruch im Kiel-Spiel) fast völlig fehlte, war das Spiel über die Außen Stefan Sigurmannsson und Alexander Petersson und auch leichte Tore durch Konter blieben ungewohnt selten. Nur der Spanier Gedeon Guardiola stürmte als Abwehrspezialist zwei Mal nach vorne und erzielte dabei zwei Treffer.

Nun setzt Jacobsen auf die lange EM-Pause, auch wenn die meisten seiner Spieler mit ihren Nationalteams unterwegs sind. „Ich glaube, dass alle Spieler Ruhe bekommen und erst einmal die Meisterschaft vergessen und ihre Batterien wieder aufladen“, sagte der Coach, der bei der Europameisterschaft als Handball-Experte für das dänische TV in Polen vor Ort sein wird. Im Kronauer Trainingszentrum wird er schließlich nicht gebraucht, da mit Marius Steinhauser, Kim Ekdahl du Rietz und Stefan Kneer nur drei Löwen in der Heimat bleiben werden und die haben bis zum 13. Januar frei. „Wir treffen uns am Mittwoch nach der EM (15. bis 31. Januar), dann folgt das Allstar-Game und dann wird es ganz, ganz schwer mit Spielen in Göppingen, zu Hause gegen Flensburg und gegen Melsungen“, sagt Jacobsen.

Von Hasso Waldschmidt