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Nach Niederlage mit Applaus verabschiedet (KZ)

TuS verlangt Rhein-Neckar Löwen beim 25:27 alles ab

Eine Reaktion gezeigt und dem Favoriten alles abverlangt: Die ersatzgeschwächte Mannschaft des TuS N-Lübbecke wurde am Samstagabend von den 2300 Zuschauern in der Merkur-Arena nach der 25:27 (13:13)-Niederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen mit Applaus verabschiedet. So hätten sich die Lübbecker in dieser Saison öfter präsentieren sollen.

„Ich muss meine Mannschaft loben. Wir haben gegen einen sehr starken Gegner ein sehr gutes Spiel gezeigt“, betonte Sead Hasanefendic. Der Trainer des TuS N-Lübbecke konnte die Niederlage – im Gegensatz zu den vorangegangenen gegen Balingen und in Göppingen – akzeptieren, „weil wir im Rahmen der vorhandenen personellen Möglichkeiten alles versucht und alles gegeben haben.“

Laut offizieller Auslegung fehlt dem TuS noch immer ein Punkt, um den Klassenerhalt rechnerisch wasserdicht zu machen. Doch faktisch kann GWD Minden mit zwei Siegen und zwei Lübbecker Niederlagen nur noch nach Punkten gleichziehen und hat das um 33 Treffer schlechtere Torverhältnis. „Mit so einer Einstellung wie am Samstag werden wir unser Ziel erreichen“, ist sich Sead Hasanefendic sicher.

Auf den 66-jährigen Kroaten wartet am kommenden Freitag, 29. Mai, ein ganz besonderes Spiel. Er ist mit dem TuS beim VfL Gummersbach zu Gast, der Verein, mit dem Hasanefendic 2010 und 2011 den Europapokal der Pokalsieger gewann. Dass der aktuelle TuS-Coach in Gummersbach wohnt und lebt, macht das Ganze noch interessanter.

Seine Mannschaft musste am Samstag gegen das Spitzenteam aus Mannheim auf vier Spieler (Frank Loke, Maximilian Schubert, Niclas Pieczkowski und Ales Pajovic) verzichten, trotzdem (oder gerade deshalb) rückten die Gastgeber eng zusammen und boten den Zuschauern in der gut gefüllten Merkur-Arena eine couragierte Leistung. In den ersten 30 Minuten war kein Unterschied zwischen dem Tabellen-14. und Zweiten auszumachen. Als Drago Vukovic in der 40. Minute das 18:16 gelang, durfte der Außenseiter gegen das namhafte Aufgebot der Gäste mit Uwe Gensheimer (acht Tore), Kim Ekdahl du Rietz, Andy Schmid, Bjarte Myrhol und Gedeon Guardiola sogar auf eine Überraschung und die Wiederholung des Vorjahressieges (23:22) spekulieren. Dann aber fehlten den Gastgebern Wechselmöglichkeiten und Kräfte.

„Man hat bestimmt nicht erwartet, dass wir bis zum Ende mithalten werden. Zum Schluss haben wir uns ein paar unnötige technische Fehler erlaubt, die dann sofort bestraft wurden“, erklärte TuS-Coach Sead Hasanefendic, während Löwen-Trainer Nicolaj Jacobsen heilfroh war, ungeschoren davongekommen zu sein: „Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft, die sehr gut gekämpft hat und hier unbedingt gewinnen wollte.“

Von Andreas Gerth