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Nach Pause in Bestbesetzung (Lampertheimer Zeitung)

Mannheimer Handballprofis wollen gegen Lemgo ihre weiße Weste verteidigen

(br). Die Rhein-Neckar Löwen empfangen am heutigen Samstagmittag, 15 Uhr, in der Handball-Bundesliga den TBV Lemgo. „Wir sind froh, dass es endlich weitergeht und wollen natürlich auch unser sechstes Spiel in dieser Saison gewinnen“, betont Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson vor der Partie in der heimischen SAP Arena.

Das letzte Ligaspiel bestritten die Mannheimer am 15. September gegen die HSG Wetzlar. Was hat sich in den vergangenen drei Wochen getan? „Unsere Vorbereitung war durch die Olympischen Spiele, an denen ja einige Akteure und ich selbst auch teilgenommen habe, sehr kurz. In der Pause haben wir uns deshalb darauf konzentriert, die Neuzugänge weiter zu integrieren“, sagt Gudmundsson. Auch Patrick Groetzki, der nach seiner Knieverletzung am Saisonbeginn noch nicht einsatzfähig war, konnte in der spielfreien Zeit wieder an das Team herangeführt werden.

Die Löwen treten somit gegen Lemgo in Bestbesetzung an – und als einziges Team, das noch keinen Punkt in der laufenden Spielzeit abgegeben hat. „Bislang ist die Saison wirklich fantastisch gelaufen. Fünf Spiele, fünf Siege, das war das Optimum. Die Mannschaft hat sich als Einheit präsentiert“, so Gudmundsson.

Die gute Defensive der Löwen um Abwehrchef Oliver Roggisch war in den ersten fünf Spielen der Siegesgarant. Nach der Ligapause hofft Gudmundsson, dass seine Mannschaft nun noch im Angriff eine Schippe drauflegen kann. Die Löwen hoffen dabei auch auf Sommerneuerwerbung Matthias Gerlich. Der 2,04-Meter-Hüne, der vor der Runde vom TV Hüttenberg nach Mannheim kam, konnte sich bislang noch nicht so recht in Szene setzen. Auf der Position im halblinken Rückraum steht Gerlich derzeit (noch) im Schatten von Neuzugang Kim Eckdahl du Rietz. „Natürlich bin ich mit meinen bisherigen Spielminuten nicht zufrieden. Aber ich hoffe auf meine Chance“, sagt der 24-Jährige und betont: „Die Pause hat mir viel gebracht.“ In den Testspielen gegen die SG Leutershausen und SG Nußloch gab Trainer Gudmundsson Gerlich und auch den spanischen Zwillingsbrüdern Gedeon und Isaias Guardiola mehr Spielzeit als gewohnt. In Zukunft sollen die Minuten auch tatsächlich breiter verteilt werden.

Die Löwen rechnen heute mit rund 7000 Zuschauern in der SAP Arena. Die Mannheimer gehen als Favorit in die Begegnung gegen den TBV Lemgo. Der Deutsche Meister von 1997 und 2003 hat keinen guten Saisonstart erwischt. Von den bisherigen sechs Spielen konnte Lemgo nur zwei gewinnen. Mit den Rückraumspielern Gunnar Dietrich (Achillessehne) und Patrick Johansson (Schulter), Rechtsaußen Arjan Haenen (Daumen) sowie Torhüter Carsten Lichtlein (Wade) hat der TBV gleich vier hochkarätige Ausfälle. Zudem kriselte es zuletzt beim EHF-Cup-Sieger von 2010 auch intern. Der Klub trennte sich von Geschäftsführer Fynn Holpert und der Vereinsbeirat erstattete zugleich Anzeige gegen den ehemaligen Geschäftsführer Sport Volker Zerbe. Die 44-jährige Vereinsikone soll zwischen den Geschäftsjahren 2009 bis 2011 eine sechstsellige Summe in die eigene Tasche gewirtschaft haben. Dennoch warnt Löwen-Coach Gudmundsson vor den angeschlagenen Ostwestfalen: „Lemgo ist immer ein gefährlicher Gegner.“