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Nächster Nord-Kracher für die Löwen
Kiel. Die Nacht der Emotionen war kurz – was nicht an einer ausschweifenden Feier, sondern am Reiseplan der Rhein-Neckar Löwen lag. Nach dem 33:31-Sieg in der Handball-Bundesliga beim THW Kiel fuhren die Gelbhemden am späten Mittwochabend noch mit dem Bus nach Hamburg, um dort zu übernachten und am Donnerstagmorgen zurück in den Südwesten zu fliegen. Den Blick richteten die Badener da schon wieder in die Zukunft, die nächste schwierige Aufgabe steht bevor: Heute (19 Uhr/SAP Arena) treffen die Löwen im zweiten Spitzenspiel binnen weniger Tage auf die SG Flensburg-Handewitt. Die Begegnung ist fast ausverkauft, es gibt nur noch wenige Tickets an der Abendkasse.
Mit dem überraschenden Erfolg beim THW haben die Gelbhemden ihre Karten im Kampf um direkte Champions-League-Qualifikation deutlich verbessert, sogar die Vize-Meisterschaft ist noch möglich. „Der zweite Platz ist ein Anreiz. Zumindest Rang drei sollten wir jetzt aber packen“, geht Oliver Roggisch mit großer Zuversicht in den Saisonendspurt. Zu Kopf gestiegen ist den Löwen die Gala an der Ostsee nicht – zumindest deuten ihre Aussagen darauf hin. „Wir dürfen jetzt auf keinen Fall hochnäsig werden“, bremst Torwart Slawomir Szmal die Euphorie, ähnliche Worte findet Trainer Gudmundur Gudmundsson: „Ich werde dafür sorgen, dass alle mit den Beinen auf dem Boden bleiben.“
Zumal es überhaupt keinen Grund gibt, gegen die SG Flensburg-Handewitt überheblich zu Werke zu gehen. Denn die letzten drei Begegnungen verloren die Löwen gegen die Norddeutschen. „Die Saison geht in die entscheidende Phase. Wir wollen weiterhin konstant gut spielen“, sagt Gudmundsson, der auf die Rückkehr seiner zuletzt verletzten Leistungsträger Børge Lund und Bjarte Myrhol hofft.
Von Marc Stevermüer
09.04.2011