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Neuauflage des Kampfs um Hamburg (BNN)

Löwen heute im DHB-Pokal gegen Melsungen

Am Freitag werden in Hamburg die Halbfinalduelle für das Final Four im DHB-Pokal ausgelost. Im Topf sind Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt, Vorjahresfinalist SC Magdeburg und der Bergische HC. Für eine Nacht wähnten sich auch die Rhein-Neckar Löwen schon zum neunten Mal beim Hamburger Handball-Highlight, doch am Tag nach dem vermeintlichen 22:21-Viertelfinalsieg gegen die MT Melsungen am 16. Dezember kam das böse Erwachen. Wegen eines Regelverstoßes vonseiten der Schiedsrichter annullierte das vom aktuellen Bundesliga-Tabellenvierten angerufene DHB-Sportgericht das Ergebnis und ordnete ein Wiederholungsspiel an. Heute (19 Uhr/Sport 1) heißt es in der Mannheimer SAP-Arena also: Kampf um Hamburg, die Zweite.

Die Löwen sind über die kraftraubende Zusatzschicht zum Einzug ins Final Four, das bis 2022 in Hamburg bleiben soll, alles andere als begeistert. Aber sie nehmen sie sportlich an. „Natürlich wollen wir auf eine regelkonforme Art und Weise gewinnen“, sagt Nikolaj Jacobsen. Ganz verraucht ist der Ärger über die Entwicklung aber auch zwei Monate nach dem ersten Spiel beim Löwen-Trainer nicht. „Wir sind die einzigen, die nichts falsch gemacht haben, werden aber bestraft. Das ist nicht in Ordnung“, findet Jacobsen.
Zur Erinnerung: Fünf Sekunden vor Schluss des Duells in Ludwigshafen entschieden die Schiedsrichter nach einer Spielverzögerung durch den Melsunger Timm Schneider auf Rote Karte und Siebenmeter für die Löwen, den der angeschlagene und später wochenlang verletzte Uwe Gensheimer verwandelte. Doch die Strafwurf-Regel hätte nicht angewendet werden dürfen, weil sie testweise nur in den Bundesligen gilt, nicht aber im Pokalwettbewerb. Es hätte Freiwurf geben müssen.
Für die Löwen geht es heute darum, den Negativtrend nach zwei Niederlagen in der Bundesliga gegen Flensburg und in der Champions League in Kielce zu stoppen. „Wir wollen in die Erfolgsspur zurück und nach Hamburg“, sagt Jacobsen. Ob er auf Abwehrchef Gedeon Guardiola wieder zurückgreifen kann, der am Samstag in Polen wegen einer Zerrung ausfiel, entscheidet sich kurzfristig. Patrick Groetzki, der gegen Kielce pausierte, ist wieder dabei.
Von Reinhard Sogl