„Ich liebe diese Mannschaft, ich liebe diesen Verein“

Kim Ekdahl Du Rietz löst mit seinem Löwen-Comeback eine Welle der Begeisterung aus

Da saß er also nun, lächelte in die Kameras. Kim Ekdahl Du Rietz ist am Freitagmorgen ganz offiziell zurück im Schoße der Löwen-Familie begrüßt worden und freute sich darüber wie ein Kind: „Ich kann es kaum glauben, das fühlt sich an wie in einem Traum“, sagte ein sichtlich gerührter „Kimi“ während der Pressekonferenz im Bauch der SAP Arena. Hier wird der „verlorene Sohn“ der Rhein-Neckar Löwen am Dienstagabend, 6. März, sein Comeback im Trikot des Deutschen Meisters geben.

Für drei Monate kehrt Kim Ekdahl Du Rietz ins Löwenrudel zurück. Möglich gemacht wurde dies unter anderem durch den Löwen-Partner PSD Bank sowie den engen Kontakt, den der 28-Jährige während seiner Weltbereisung stets zu Mannschaft und Verein gehalten hatte. „Wir haben immer sehr genau verfolgt, wo er sich rumtreibt“, sagte Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann. Zuletzt habe man sich bei der Handball-EM in Zagreb getroffen und da schon über ein denkbares Comeback gesprochen.

„Er wird sehr wichtig für uns werden“

Nun ist es also so weit. Am Nachmittag wird der Mann, der wie vor seinem Abschied das Trikot mit der Nummer 60 tragen wird, die erste Trainingseinheit mit den neuen alten Kameraden bestreiten. Ab dann wird daran gearbeitet, dass Ekdahl Du Rietz so schnell wie möglich in die Abläufe integriert wird. „Es ist ja klar, dass er nicht auf Anhieb 60 Minuten auf der Platte stehen wird. Allerdings hat er uns vor ein paar Wochen im Training besucht und dabei einen guten Eindruck hinterlassen. Er wird sowohl als Sportler, wie auch als Typ sehr wichtig für uns werden,“ sagte Oliver Roggisch, der Sportliche Leiter der Rhein-Neckar Löwen.

Die Jungs, so Roggisch weiter, freuten sich jedenfalls „tierisch“ auf den Neuzugang. Dies dürfte auch für die Fans der Löwen gelten, die „The Rogg“ sogleich ermunterte, am kommenden Dienstag zahlreich in die SAP Arena zu strömen. „Wir müssen schauen, dass wir die Arena gut füllen und Kimi den Empfang bereiten, der ihm gebührt.“ Ekdahl Du Rietz erklärte sein Überraschungs-Comeback derweil rein emotional: „Das war für mich keine schwere Entscheidung und auch keine Frage, ob ich den Jungs in der aktuellen Lage helfen würde. Ich liebe diese Mannschaft, diese Fans, diese Halle und diesen Verein.“

Verletzungsmisere als Auslöser

Nach den Verletzungen von Abwehrchef Gedeón Guardiola, Momir Rnic und Max Trost war den Löwen sowohl in der Abwehr als auch auf der linken Rückraum-Position nach und nach das Personal weggebrochen. Ekdahl Du Rietz, dessen Vertrag ursprünglich ohnehin bis Sommer 2018 datiert gewesen und nur auf seinen Wunsch hin auf Eis gelegt worden war, erklärte zudem, dass er sein Gehalt der kommenden drei Monate komplett spenden werde. Nähere Informationen dazu werde es in den nächsten Tagen geben.

Die Pressekonferenz wurde live auf Facebook übertragen und löste eine Welle von Sympathiebekundungen aus. Löwen-Fans, aber auch Handball-Begeisterte aus der ganzen Republik feierten das „Kimback“ des Jahres. Allein auf der Facebook-Seite der Rhein-Neckar Löwen gingen binnen kürzester Zeit rund 400 Kommentare ein. Knapp zwei Stunden nach PK-Beginn hatte das Video bereits mehr als 11 000 Aufrufe.