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Rhein-Neckar Löwen gehen als Tabellenführer in die EM-Pause

Souveräner Auswärtssieg im letzten Spiel 2017 in Stuttgart

Die Rhein-Neckar Löwen gehen als Tabellenführer in die nun kommende Europa-meisterschaftspause der DKB Handball-Bundesliga. Der Deutsche Meister gewann sein letztes Spiel im Jahr 2017 auswärts beim TVB 1898 Stuttgart am Abend mit 29:23 (16:13) und profitierte dabei von den Punktverlusten der direkten Verfolger Füchse Berlin (23:23 gegen den SC Magdeburg) und der SG Flensburg-Handewitt (27:27 gegen die TSV Hannover-Burgdorf). Beste Werfer für die Löwen waren Alexander Petersson und Jerry Tollbring mit jeweils fünf Toren, für die Gastgeber traf Stefan Salger mit sieben Toren in der ausverkauften Porsche Arena am Besten.

„Ich bin sehr zufrieden mit den zwei Punkten. Das war heute ein hartes Stück Arbeit für uns und ein schöner Jahresabschluss. In der zweiten Halbzeit haben wir besonders in der Abwehr sehr aufmerksam gespielt, das war der Schlüssel zum Sieg. Im Angriff haben wir noch ein paar Unkonzentriertheiten zu viel“, kommentierte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen den Auswärtssieg seiner Mannschaft. Die Löwen nehmen damit zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger Füchse Berlin mit in die nun kommende EM-Pause, ehe die Bundesliga im Februar weitergeht. „Wir haben uns eine schöne Ausgangslage für das neue Jahr erarbeitet, aber die Runde ist noch lang, es kann noch viel passieren“, sprach Mannschaftskapitän Andy Schmid nach dem Erfolg.  

Es dauerte lange, bis die Löwen in Stuttgart auf Betriebstemperatur kamen. Mikael Appelgren entschärfte zwar direkt im ersten Angriff des TVB einen Strafwurf von Bobby Schagen und Andy Schmid machte es vom Punkt besser zum 1:0 für die Gäste, doch in der Anfangsphase leisteten sich beide Teams viele technische Fehler und Ballverluste. So dauerte es zehn Minuten, ehe die Löwen beim 4:2 durch Harald Reinkind erstmals mit zwei Toren führten, doch Stuttgart, die noch am 7. Dezember das Hinspiel in der SAP Arena mit zehn Toren (23:33) verloren hatten, bot den Löwen einen harten Kampf.

Besonders die beiden Stuttgarter Rückraumspieler Stefan Salger und Marian Orlowski waren von der Löwen-Defensive in der ersten Halbzeit nicht in den Griff zu bekommen. Beide erzielten zur Pause gemeinsam acht Tore. Als Harald Reinkind nach einer Viertelstunde zum 8:5 aus Sicht der Badener traf, lagen die Gelbhemden erstmals in der Partie mit drei Toren vorne, verpassten es anschließend aber sogar in eigener Überzahl den Vorsprung weiter auszubauen. Beim 9:10 hatte Orlowski den Anschluss für Stuttgart hergestellt, Kopf-an-Kopf ging es in die letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit, in der sich die Löwen erst kurz vor dem Ende wieder auf drei Treffer absetzen konnten. Nach einem Schlagwurf von Mads Mensah in den Winkel zum 14:12 erzielte der TVB durch einen Kempa-Treffer von Schagen beim 13:14 letztmals den Anschluss, ehe Alexander Petersson und Patrick Groetzki den Vorsprung für die Löwen bis zur Pause auf 16:13 schraubten.

Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischte dann der Deutsche Meister, der nun mit Tempo auf die Entscheidung drängte. Mads Mensah und Harald Reinkind trafen zur 18:13 Führung, Stuttgart gelang in Unterzahl durch Orlowski der 14. Treffer, ehe erneut Reinkind, Groetzki und Schmid mit drei Toren in Folge und der 21:14 Führung nun bereits für die Vorentscheidung gesorgt hatten. Die Löwen präsentierten sich im zweiten Abschnitt deutlich aufmerksamer in der Abwehr, bestraften Ballverluste der Gastgeber mit schnellen Toren und hatten mit dem in der zwanzigsten Minute für Mikael Appelgren ins Tor gekommenen Andreas Palicka zudem einen starken Rückhalt.

Beim 26:18 Zwischenstand betrug der höchste Vorsprung der Gelbhemden acht Tore, die letzten Minuten konnte Stuttgart, die den Löwen individuell deutlich unterlegen waren, den Rückstand bis zum 23:29 Endstand wenigstens noch um zwei Treffer verkürzen. Für die Rhein-Neckar Löwen geht mit der Partie am heutigen Abend in Stuttgart ein denkwürdiges Jahr 2017 zu Ende, an dessen Ende der Deutsche Meister erneut an der Tabellenspitze der DKB Handball-Bundesliga steht. Weiter geht es in der Bundesliga am 8. Februar 2018. Gegner in der SAP Arena ist dann der TBV Lemgo.  

TVB 1898 Stuttgart – Rhein-Neckar Löwen 23:29 (13:16)

TVB 1898 Stuttgart: Maier, Sdunek; Schimmelbauer (1), Salger (7), Weiß (1), Schagen (4), Schweikhardt (3), Späth (2), Baumgarten, Röthlisberger, Burmeister, Kretschmer, Orlowski (5), Pfattheicher

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka (ab 20.); Schmid (6/3), Bliznac, Sigurdsson, Radivojevic, Baena, Tollbring (5), Mensah (4), Pekeler (2), Groetzki (3), Trost, Reinkind (4), Taleski, Guardiola, Petersson (5)

Trainer: Markus Baur – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter: Hanspeter Brodbeck – Simon Reich

Zuschauer: 6211 (ausverkauft)

Zeitstrafen: 2 – 3

Siebenmeter: 2/0 – 3/3

TVB Stuttgart: Schagen scheitert an Appelgren, Schweikhardt an Palicka

Strafminuten: Späth (2), Röthlisberger (2) – Schmid (2), Pekeler (2), Reinkind (2)

Spielfilm: 1:2 (5.), 2:4 (10.), 5:8 (15.), 8:10 (20.), 12:13 (25.), 13:16 (HZ), 14:20 (35.), 15:23 (40.), 16:24 (45.), 20:26 (50.9, 23:29 (EN)

Fotos: Marco Wolf