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Nielsen: Schuld in der Führung suchen (RNZ)

Heidelberg. In der SAP Arena sieht man Jesper Nielsen, den Aufsichtsratschef der Rhein-Neckar Löwen, nur noch selten. Trotzdem ist er aktuell im Löwen-Hintergrund d a s Gesprächsthema. Gestern nahm er sich Zeit für ein RNZ-Interview.

> Jesper Nielsen, zwischen ihnen und den Löwen soll es derzeit Ärger geben?
Ehrlich gesagt weiß ich davon nichts. Zumindest von meiner Seite aus, gibt es definitiv keine Probleme.

> Kürzlich haben Sie von mehreren ihrer Aufsichtsratskollegen in Dänemark Besuch bekommen. Angeblich, weil Sie zu mehreren Treffen in Deutschland nicht erschienen sind…
Wir treffen uns immer an verschiedenen Orten. Mal auf Mallorca, mal auf Sylt und eben auch mal in Kopenhagen. Das stimmt.

> In einem RNZ-Interview haben Sie EndederletztenSaisongesagt, dassSiedas Amt als Aufsichtsratsvorsitzender bei den Löwen zum 1. Juni niederlegen wollen.Warumhat das nicht geklappt?
Da bislang leider noch kein Ersatz gefunden werden konnte.

> Viele geben Ihnen daran die Schuld, dass die Löwen derzeit so schlecht spielen. Weil Sie dem Klub nicht mehr so viel Geld zur Verfügung stellen…
Ich gebe über Pandora und privat gerne viel Geld an die Löwen. Aber durch den Verkauf von Pandora und meinen Ausstieg aus dem Konzern, ist es mir nicht mehr möglich so viel Geld an die Löwen fließen zu lassen. Aber eigentlich ist das erst ab der nächsten Saison aktuell.

> Früher sollen Sie Verlustbeträge von bis zu zwei Millionen Euro pro Jahr bei den Löwen ausgeglichen haben. Stimmt das?
Es interessiert nicht, wie viel Geld es war. Ich habe das immer als Investition gesehen. Denn bessere sportliche Ergebnisse bringen am Ende auch mehr Einnahmen durch Sponsoren, Zuschauer usw.

> Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson ist schwer in die Kritik geraten. In Fankreisen fordern viele seine Entlassung…
Gudmi war und ist der beste Trainer der Welt. Das ist meine Meinung und zu der stehe ich. Es ist immer schlecht, wenn man den Mitarbeitern die Schuld an schlechten Ergebnissen gibt. Die Schuld ist vielmehr in der Führung zu suchen: bei Manager Thorsten Storm, dem Aufsichtsrat und mir inklusive.

Von Daniel Hund