Veröffentlichung:

Nielsen: Storm will Verantwortung von sich schieben

Mannheim. Explosionsgefahr bei den Rhein-Neckar Löwen: Der scheidende Aufsichtsratsvorsitzende Jesper Nielsen (Bild) hat sich gegen die Kritik an seiner Person durch Geschäftsführer Thorsten Storm gewehrt. „Das ist eine heftige Reaktion von jemandem, der faktisch mein Angestellter ist“, sagte Nielsen gegenüber dem dänischen Fernsehsender TV2. Storm hatte dem Geldgeber im Interview mit dieser Zeitung vorgeworfen, für zu viel Unruhe beim Handball-Bundesligisten gesorgt zu haben.

Nielsen zeigte sich enttäuscht darüber, dass Storm den Weg in die Öffentlichkeit suchte. „Mir gegenüber hat er nichts gesagt. Wir stehen gemeinsam in der Verantwortung. Es scheint mir so, dass er seinen Teil der Verantwortung von sich schieben will“, sagte der Däne und gab sich selbstherrlich: „Diesmal lasse ich es durchgehen. Ich glaube, er fühlt sich gegenüber den Medien unter Druck. Von mir oder den Aufsichtsgremien bekommt er jedenfalls keinen Druck.“

Trotz des enttäuschenden vierten Platzes in der Bundesliga ist der dänische Geldgeber durchaus zufrieden mit der Löwen-Bilanz in der vergangenen Saison. „Wir hatten eine wirklich gute Runde, waren nah dran am dritten Platz. In der Champions League waren wir beim Final Four dabei – und da kann es immer so oder so laufen“, sagte Nielsen, der im vergangenen Jahr noch davon gesprochen hatte, aus den Löwen den weltbesten Klub machen zu wollen. Jetzt gibt er sich mit weniger zufrieden: „Ich akzeptiere diese Saison. Wir haben große Siege in Kiel und Barcelona gefeiert.“

Manager Storm, der noch bis 2015 vertraglich an die Löwen gebunden ist, war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. In den vergangenen Monaten waren er und Nielsen häufiger aneinandergeraten, weil der Geldgeber mehrere Spieler des badischen Bundesligisten zu seinem Heimatverein AG Kopenhagen lotsen will. Zuvor hatte er stets davon gesprochen, dass endlich Kontinuität bei den Löwen einziehen soll.

Von Marc Stevermüer

 08.06.2011