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Nielsen überzeugt vom großen Erfolg
Köln. Pokale und Titel sind das Größte. Jeder Sportler träumt von ihnen, sehnt sie herbei. Denn sie symbolisieren das Ziel, stehen für die Belohnung, für einen Weg, der erfolgreich zu Ende gegangen wurde. Doch nicht nur die Spieler sind heiß auf Trophäen, auch die Verantwortlichen, sprich die Bosse im Hintergrund, haben immer den Traum vom Maximum im Hinterkopf. Jesper Nielsen, der Aufsichtsratschef und Hauptsponsor der Rhein-Neckar Löwen, macht da keine Ausnahme.
Ruhm und Ehre, das ist es, was der Däne will. Ab heute kann sein Erfolgshunger gestillt werden. Und zwar auf der größten Bühne überhaupt im Vereins-Handball: In Köln steigt das Final Four der Champions League, das Stelldichein der europäischen Harzball-Prominenz – und die Löwen sind mittendrin statt nur dabei. Um 15.15 Uhr werden die Gelben erstmals gefordert. Es geht gegen den FC Barcelona, den großen Turnierfavoriten. Viele Experten halten die Katalanen in der Domstadt für unschlagbar. Nielsen zählt nicht zu ihnen. Er legt sich auf einen anderen „König von Europa“ fest: „Na auf uns natürlich. Die Löwen fahren dorthin, um den Titel zu holen. Was sonst?“
Optimismus pur. Oder vielleicht doch die Flucht nach vorne? Es ist wohl eine Mischung aus beidem, die Nielsen zu derartigen Aussagen treibt. Er weiß was gehen kann, aber eben auch, was manchmal alles nicht geht. Blickt man zurück, fallen einem glanzvolle Siege wie in Kiel oder auch in Barcelona ein, Spiele, in denen man halb Europa mit modernstem Tempo-Handball verzauberte. Das ist die eine Seite, die schöne. Doch da ist eben auch die andere, die frustrierende: Gummersbach, das Desaster vom letzten Dienstag, ist noch allgegenwärtig. Was, wenn es gegen Barca nun so weiter geht, wie es gegen Gummersbach endete? Keine Angst, Herr Nielsen? „Angst?“, zuckt er mit den Schultern, „Angst habe ich nie. Und diesmal bin ich zudem wirklich davon überzeugt, dass die Mannschaft die Möglichkeit hat, den ganz großen Erfolg zu schaffen.“
Wie auch immer, ein Spaziergang wird’s nicht. Dazu sind die Südländer zu abgezockt, zu heiß auf den Champions-League-Pott. Den sie letztes Jahr eigentlich schon in den Händen hatten. Aber dann kam Kiel und drehte das Finale. Vor allem Christian Zeitz, der Ex-Krösti, stellte Barcelona vor unlösbare Probleme.
Die Löwen sind seit Donnerstag in Köln. Der Fokus ist auf das Wesentliche gerichtet: Essen, schlafen, ein bisschen trainieren. Nielsen wird heute anreisen. Mit Verstärkung: „Ich habe meine ganze Familie dabei. Wir werden natürlich das ganze Wochenende vor Ort sein und gemeinsam die Daumen drücken“, schmunzelt der Schmuck-Millionär. Und was, wenn es am Sonntag tatsächlich mit dem ersten Titel in der Löwen-Vereinsgeschichte klappt? „Dann wäre das eines meiner größten Erlebnisse in meinem bisherigen Leben und ein perfekter Abschied nach drei guten Jahren bei den Rhein-Neckar Löwen!“
Von Daniel Hund
28.09.2011