Veröffentlichung:

„Niemand muss sich schämen“

Heidelberg. Es soll das größte Handball-Fest werden, das New York je gesehen hat: Vom 1. bis zum 2. Januar duellieren sich dort zahlreiche Mannschaften, um den Gewinner des „2. Big Apple Team Handball Tournaments“ zu ermitteln. Es werden fast ausschließlich Amateure am Ball sein. Aber eben nur fast: Neben einem Bundesliga-All-Star-Team wird auch eine Weltauswahl die Reise über den großen Teich antreten. Bekannte Harzball_Größen wie Jan Filip, Mirza Dzomba, Joel Abati, Jackson Richardson und Löwen-Keeper Henning Fritz sollen dem Event ihren Stempel aufdrücken.

Zudem ist auch eine Mannschaft am Start, die von den Rhein-Neckar Löwen und ihrem Partner Kabel BW aufgestellt wird. Bis zum 12. Dezember kann man sich noch bewerben. Die Zugehörigkeit zu einem Handball-Verein ist dabei keine Bedingung, ein gewisses Maß an handballerischen Fähigkeiten sollte aber vorhanden sein. Nähere Informationen findet man auf der Homepage des Bundesligisten (www.rhein-neckar-loewen.de). Löwen-Manager Thorsten Storm weiß, was auf die Teilnehmer zukommt. Er war im letzten Jahr bereits mit dabei.

> Thorsten Storm, die Rhein-Neckar Löwen sind nun schon zum zweiten Mal in das Handball-Event in New York involviert. Was sind die Gründe dafür?

Wie im Vorjahr wird die Reise von unserem Partner ’Teamsportreisen’ organisiert, der gleichzeitig unser Reiseveranstalter ist. Aber in diesem Jahr wird das Ganze nun noch einen Tick größer. Und deshalb kamen wir gemeinsam mit unserem Partner Kabel BW auf die Idee, dass wir ein eigenes Team aufbieten könnten, das letztlich bei einem Casting in der Kronauer Trainingshalle erstellt wird.

> Der Handball fristet in den USA ein Schattendasein. Wie groß sehen Sie die Chance, dass man den Handball dort über kurz oder lang populärer machen kann?

Die Chance besteht sicherlich. Aber das ist nicht leicht. Zunächst einmal müsste man eine Menge Geld in die Hand nehmen, um auf der Marketingebene etwas bewegen zu können. Spektakulär genug ist der Handball definitiv. Auch die entsprechende Infrastruktur, sprich die Hallen, sind bereits vorhanden. Aber vielleicht müsste man dort im Handball auch drei Halbzeiten einführen. Dann haben die Leute dort mehr Zeit, sich mit Popcorn einzudecken (lacht).

> Die Löwen stellen auch eine Mannschaft auf…

Ja. Und hier geht es weniger nach Leistung. Es geht vielmehr um den Spaß am Handball. Niemand, auch wenn er ’nur’ in der Kreisliga spielt, muss sich schämen – und aus Angst auf seine Bewerbung verzichten. Nach aktuellem Stand werden sich wohl 40 bis 50 Leute dem Casting stellen. In den USA wird die Mannschaft dann von einem unserer Bundesliga-Spieler betreut. Wer das letztlich sein wird, ist momentan noch nicht klar.

Von Daniel Hund

 07.12.2010